VON LEOPOLD HELDT UND IMAGO (FOTOS)

Bedeutungsloser könnte ein Saisonabschluss kaum sein…

Während in den vielen anderen Drittliga-Stadien noch mit Spannung beobachtet wird, wer am Ende die Nase im Aufstiegsrennen vorne hat, geht es in der GGZ-Arena für 1860 und den FSV Zwickau nur noch um die goldene Ananas. Anders als in der vorhergehenden Spielzeit, als es wenigstens noch galt die Qualifikation für den DFB-Pokal zu sichern, beendet Münchens große Liebe die Saison im Niemandsland der Tabelle. Auch für die Gastgeber geht es im Saisonabschluss maximal noch um einen versöhnlichen Saisonabschluss. Der Abstieg ist schon länger besiegelt. Der db24-Check:

Ein eigener Fan als K.o. im Abstiegskampf? Es war alles angerichtet für den Abstiegskracher am 33. Spieltag zwischen Zwickau und Rot-Weiss Essen. Mit sieben Punkten Rückstand war es ein Do-or-Die-Spiel für die Schwäne. Doch beim Spielstand von 1:1 zur Halbzeit wurde Schiedsrichter Nicolas Winter von einem Zwickauer Anhänger mit Bier überschüttet. Logische Konsequenz: Die Partie wurde abgebrochen. Im Nachhinein wurde das Spiel dann vom DFB-Sportgericht mit 2:0 für die Gäste aus Essen gewertet, die damit den Klassenerhalt so gut wie sicher hatten. FSV-Trainer Ronny Thielemann zeigte sich nach dem Skandal-Spiel logischerweise enttäuscht: “Als Mannschaft haben wir relativ wenig falsch gemacht.” Nach dieser Eskapade blieben dem FSV nur noch fünf Spiele, um den gewaltigen Rückstand aufzuholen - das Wunder blieb aus.

Die Personallage bei Zwickau: Während der vergangenen Trainingswoche gab es zusätzlich zu den Langzeitverletzten - Zwickaus Sturm-Ikone Ronny König, Ex-Türkgücü-Spieler Filip Kusic, Mike Könnecke, Patrick Göbel und Lukas Krüger - einige Ausfälle, dazu gehörten unter anderem Max Jansen, Leonhard von Schroeter, Yannick Möker und Robert Hermann, sodass Thielemanns Team nicht die ganze Woche über vollständig trainieren konnte. Allerdings hoffet der Coach auf der Pressekonferenz vor dem Duell gegen die Löwen: “Dass wir das zum letzten Training soweit hinkriegen, dass ich hoffentlich nochmal die Qual der Wahl haben werde.”

So sehen die Planungen für die Regionalliga aus: Ähnlich wie in München sind die finalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die kommende Spielzeit noch nicht geklärt, sodass bisher weder Spielern aus dem aktuellen Aufgebot, noch potenziellen Neuzugängen Vertragsangebote unterbreitet werden konnten. Außerdem stehen Leistungsträger wie Johan Gómez, Dominic Baumann und Johannes Brinkies, vor dem Absprung. Für Gómez haben bereits Erzgebirge Aue, Freiburg II und Jahn Regensburg Interesse hinterlegt. Baumann steckt in konkreten Verhandlungen mit dem Halleschen FC. Keeper Johannes Brinkies gehört seit Jahren zu den besten Drittliga-Torhütern, weshalb er wohl problemlos einen neuen Klub finden wird. Auch Trainer Thielemann könnte den Klub nach Saisonende schon wieder verlassen. Er soll „liga3-online.de“ -Berichten zufolge in Aue auf Pavel Dotchev folgen. Um finanzielle Sicherheit zu garantieren, soll sich der FSV Zwickau aktuell mit einem möglichen Investoren-Einstieg befassen. Geplant ist ein Verkauf von zehn Prozent der Anteile der FSV GmbH, was dem Verein ein Budget von zirka einer Millionen Euro bescheren soll. Damit könnten nicht nur laufende Rechnungen beglichen, sondern auch in einen konkurrenzfähigen Kader für die kommende Saison investiert werden.

Die Bilanz gegen Sechzig: In bisher neun Aufeinandertreffen in der Dritten Liga konnten die Gastgeber dreimal als Sieger vom Platz gehen. Fünfmal gewann 1860 und einmal endete die Begegnung unentschieden. Im Jahr 2021 fühlten sich die Schwäne besonders wohl auf Giesings Höhen und konnten zwei Siege in München feiern. Im Hinspiel gewann der TSV im Schneetreiben im Grünwalder Stadion. Manchen mag dieses Spiel noch in Erinnerung sein: Beim 3:1-Erfolg der Sechzger feierte Michael Köllner seinen letzten Sieg an der Seitenlinie der Löwen.

So könnte der FSV auflaufen: Brinkies - von Schroetter, Susac, Frick, Coskun, Eichinger, Jansen, Möker, Schneider, Gomez, Baumann.