VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Der 30. Mai 2017 - es war der Tag, der den TSV 1860 grundlegend verändert hat: Die Löwen verlieren mit einer Millionen-Truppe das Relegations-Rückspiel gegen Jahn Regensburg sang- und klanglos mit 0:2, steigen sportlich aus der Zweiten Liga ab. Die Partie vor 62.000 Fans in der Allianz Arena steht mehrmals vor dem Abbruch. Die Fans in der Nordkurve randalieren, werfen Sitze und Stangen aufs Spielfeld. Die Polizei sichert den Bereich ab. Der TV-Kommentator sagte: “Es ist ein schwarzer Tag für den Fußball - das möchte ich klar sagen.”

Im VIP-Bereich in Fröttmaning geht es ebenfalls rund: Schuldzuweisungen ohne Ende - und viele Tränen. Der Verein gibt bekannt, dass Geschäftsführer Ian Ayre und Präsident Peter Cassalette zurücktreten und ihre Ämter zur Verfügung stellen.

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Hinterher sagte Cassalette, der noch während des Spiels eine Krisensitzung mit Präsidium und Verwaltungsrat einberufen hatte: “Vor der Krisensitzung hatte ich noch gar nicht entschieden, dass ich zurücktrete.“ Doch die politische Stimmungsmache gegen Investor Hasan Ismaik, „es gehe nur ohne Hasan weiter“, konnte Cassalette nicht mittragen: „Ich konnte nicht anders, als zu sagen: Leute, ohne mich.“

Welche Note geben Sie der Löwen-Entwicklung von 2017 bis 2023?

Umfrage endete am 13.06.2023 08:00 Uhr
Note 6
43% (1814)
Note 5
30% (1244)
Note 4
14% (600)
Note 3
7% (280)
Note 1
3% (141)
Note 2
3% (110)

Teilnehmer: 4189

Sechs Jahre später muss sich der TSV 1860 unter der Regie von Cassalettes Nachfolger Robert Reisinger eingestehen: Der Klub hat sich nicht weiter entwickelt - und die Fronten sind verhärtet wie lange nicht.

Als db24 zuletzt zum großen Legenden-Treffen im Filmtheater Sendlinger Tor mit Größen wie Petar Radenkovic, Fredi Heiß und Werner Lorant geladen hatte, gab es vor dem Kino einen Protest der aktiven Fanszene unter dem Titel “Hasan kommt nicht, wir kommen trotzdem - steh auf für ein selbstbestimmtes Sechzig”. Das Scheichlied wurde am Sendlinger Tor-Platz gesungen und andere Beleidigungen abgesetzt. Ob es ein Zufall war, dass auch Anwalt Nicolai Walch und Sebastian Seeböck, zwei der neun Verwaltungsräte des TSV 1860, vor dem Kino im Biergarten saßen?

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Die Stadion-Frage ums Grünwalder ist weiter nicht geklärt und auch finanziell sieht es nicht gut aus. Das Budget für die neue Saison liegt aktuell nur bei 4,5 Millionen Euro - rund zwei Millionen Euro weniger als im Vorjahr.

Die Frage muss erlaubt sein: Was ist eigentlich seit dem 30. Mai 2017 besser geworden, Löwen?

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