Kurt im Direktduell mit Ludewig: "Ich freue mich auf den Konkurrenzkampf!"
- VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)
- 13.07.2023 16:38
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VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)
Kurz zur persönlichen Einschätzung: Nein, Kaan Kurt (21) ist nicht der Typ Lautsprecher, sondern er wählt seine Worte ganz bewusst und bedacht. Große Ankündigungen liegen ihm fern. Und dennoch ist er nicht zum TSV 1860 gekommen, um die Ersatzbank zu drücken. Er will aufs Spielfeld. “Meine Lieblingsposition ist rechts hinten”, sagte Kaan beim Pressetermin am Donnerstagnachmittag auf der Dachterrasse der Fitnesshalle an der Grünwalder Straße 114, “aber ich kann auch hinten links spielen.” Kurz nach der Kurt-Vorstellung hatten die Löwen auch den bundesliga-erfahrenen Ludewig unter Vertrag genommen - und ihm ist bewusst, dass er mit Salzburgs Leihgabe Kilian Ludewig um einen Platz in der Viererkette kämpfen muss. “Mir wurde bei meiner Verpflichtung gesagt, dass noch ein Außenverteidiger verpflichtet werde. Das finde ich auch richtig. Die Position muss doppelt besetzt sein. Das ist wichtig für den Trainer, für die Mannschaft, aber auch für mich, dass ich einen Konkurrenzkampf habe. Ich freue mich auf den Konkurrenzkampf.” Bei seinem Debüt im Löwen-Trikot mit dem 4:0 in Memmingen hat Kurt gleichmal vorgelegt.
Dass es bei seinem Ausbildungsverein Borussia Mönchengladbach nicht für die Bundesliga gereicht hat, darüber will Kurt, der unter seinem Förderer Marco Rose immer im Bundesliga-Kader der Fohlen-Elf mittrainierte, nicht mehr groß sprechen: “Letztendlich bin ich hier. Ich schaue nicht mehr zurück in die Vergangenheit. Ich freue mich auf das nächste Kapitel, auf die nächsten Jahre. Das was in der Vergangenheit war, ist dort geblieben. Ich sehe 1860 als nächsten Karriereschritt, nicht als Rückschritt.” Über seine Ziele bei 1860 wollte Kurt nicht sprechen: “Ich will meine Ziele privat halten. Wir können gerne nach der Saison darüber sprechen, ob ich sie erreicht habe oder nicht.”
Auch über die Anfragen von Chelsea und Arsenal im Jahr 2020 wollte Kurt bei seiner Vorstellung nicht so richtig reden: “Klar hatte ich mich damals riesig gefreut. Das war für mich auch eine Anerkennung meiner Leistung, aber ich wollte mich in Mönchengladbach durchsetzen, deswegen bin ich nicht nach England gegangen.” Jetzt eben Sechzig.
Den Erstkontakt mit 1860 hatte Kurt, der von der U15 bis zur U20-Nationalmannschaft den Bundesadler auf der Brust trug und seine Stärken im “modernen Fußball” sieht, mit Geschäftsführer Marc Pfeifer. “Der Kontakt bestand schon länger, aber dann ging’s plötzlich ruckzuck. Als 1860 angerufen hatte, war ich mir 100prozentig klar darüber, dass ich das machen möchte - schon allein aus Traditions- und Ambitionsgründen.”