VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Obwohl derzeit kein Sportchef im Organigramm des TSV 1860 auftaucht, können die Verantwortlichen mit der bisherigen Transferbilanz ganz zufrieden sein, zumal Ex-Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel (jetzt Austria Klagenfurt) wenig bis gar nichts hinterlassen hat - und genau das macht es für die Task Force “Kaderplanung” unter der Leitung von Marc Pfeifer so schwer. Am Dienstag wurden mit Valmir Sulejmani (zuletzt Ingolstadt) und Morris Schröter (Rostock) nun zwei Offensiv-Akteure verpflichtet. Sulejmani für das Zentrum, Schröter für die rechte Außenbahn. Der Löwen-Kader nimmt langsam konkrete Formen an. Zwei Spieler will Trainer Maurizio Jacobacci noch - einen Neuner und einen Sechser. Und auch bei diesen Personalien ist man auf einem guten Weg, auch wenn die Löwen bei der Mittelstürmer-Suche die Schattenseiten des Geschäfts kennenlernen. Günstig und gut - das gibt´s nicht.

Im Hintergrund wird an der Grünwalder Straße 114 auch ein Sportchef gesucht - doch die Parteien sind sich mal wieder nicht einig: Während Geschäftsführer Pfeifer und die Investoren-Seite darauf achten sollen, dass Mister X auch ins bestehende Team passt, will nach jahrelangem Stillstand ein Teil der e.V-Seite plötzlich eine große Lösung. Damit von den eigenen Problemen abgelenkt werden kann?

Morris Schröter ist der zehnte externe Neuzugang: Mit welcher Note bewerten Sie bislang den Transfer-Sommer des TSV 1860?

Umfrage endete am 31.07.2023 21:00 Uhr
Note 3
40% (3948)
Note 2
32% (3192)
Note 4
13% (1325)
Note 1
7% (731)
Note 5
5% (493)
Note 6
3% (283)

Teilnehmer: 9972

Auf der Mitgliederversammlung hatte Präsident Rober Reisinger verkündet: „In Kürze sollte der TSV 1860 München wieder einen Sportlichen Leiter von Format haben.“ Dieser Format-Löwe soll dem Vernehmen nach der frühere Bundesliga-Manager Horst Heldt sein (db24 berichtete) - doch durchsetzen konnte Reisinger den 53-Jährigen bislang nicht, was wiederum auch zeigt: Nicht alle tanzen nach Reisingers Pfeife. Beim Fanfest am vergangenen Sonntag mit über 2000 Anhängern war zu beobachten, dass sich Vize-Präsident Hans Sitzberger - wie auch Aufsichtsratsboss Saki Stimoniaris - das neue Heimtrikot der KGaA übergestreift hat, und demonstrativ fast nie von Pfeifers Seite gewichen ist.

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Seit Reisingers großspurigen Aussagen im Zenith vor rund 380 (!) Mitgliedern sind bereits zehn Tage vergangen. Dass Horst Heldt (53) zu den Löwen zurückkehrt, wird somit immer unwahrscheinlicher. Merkwürdig bei dieser Personalie: Die HAM-Seite wurde in Reisingers eigenständige Planspiele erst gar nicht mitgenommen, und auch Aufsichtsratsboss Stimoniaris wusste laut eigener Aussage nichts von dem möglichen Heldt-Coup.

Der frühere Zweitliga-Löwe Christoph Janker, aktuell Leiter Lizenzspieler des FC Augsburg, soll inzwischen der auserkorene und konsensfähige Wunschkandidat sein. Doch ein Vollzug konnte bislang auch hier noch nicht gemeldet werden. Die “Augsburger Allgemeine” schrieb gestern: “Nach Informationen unserer Redaktion ist ein Engagement bei 1860 für Janker aktuell aber kein Thema. Zudem muss der FC Augsburg ja gerade selbst einen Umbruch verwalten. Oder, wie man bei den Sechzigern sagen würde: eine moderate Kaderanpassung.” Eine Idee ist auch weiterhin, dass Ex-Kapitän Stefan Lex, der seine aktive Karriere mit dem 2:2 in Zwickau beendet hat, in die Rolle reinwachsen soll. Noch hat der frühere Stürmer keine Jobdescription für seinen Anschlußvertrag.

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