VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Womöglich hatte Maurizio Jacobacci vor dem Blitz-Turnier in Unterhaching schon für sich persönlich entschieden, wer als Nummer 1 in die Drittliga-Saison des TSV 1860 gegen Mannheim (5. August) gehen darf. Anders war die Nominierung von Marco Hiller für das Eröffnungsspiel im Sportpark gegen Nürnberg nicht zu verstehen. Es war ein deutlicher Fingerzeig: Der 26-Jährige stand mit vielen anderen Stammkräften auf dem Platz und ging gegen den Zweitligisten aus Franken beim 0:3 mit unter.

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Es war eine äußerst müde Vorstellung des TSV 1860 ohne Gegenwehr - Fanliebling Hiller selbst war nicht ganz unbeteiligt am Gegentreffer zum 0:2, als Ex-Löwe Christoph Daferner aus kurzer Distanz einköpfen konnte und Hiller nicht entscheidungsfreudig genug war, um die Aktion des Angreifers zu verhindern. Und auch sonst machte Hiller nicht unbedingt den dominantesten Eindruck. Immer wieder fehlte ihm das richtige Timing bei Bällen, die in den Strafraum segelten. Jacobacci dagegen meinte: “Hiller konnte bei den Gegentoren nicht viel machen.”

Hillers Herausforderer David Richter konnte beim 0:1 gegen den Ligarivalen Haching auf sich aufmerksam machen. Gleich mehrmals zeichnete sich der frühere Offenbacher aus. Gut am Ball, stark auf der Linie - er wirkte deutlich relaxter als Hiller. Richter war ein kleiner Lichtblick am Samstag. “Er hatte die ein oder andere gute Intervention”, lobte Jacobacci seinen Neuzugang, um dann zu sagen: “Aber auch er hatte den ein oder anderen Pass, der nicht allzu gut war. Nichtsdestotrotz, er hat seine Sache auch sehr gut gemacht.”

Die Torwart-Frage sei noch nicht final geklärt, behauptete Jacobacci nach dem Turnier: “Entschieden habe ich mich noch nicht - ganz klar nicht. Wir haben noch Zeit zur Verfügung. Ich werde mir sicher meine Gedanken machen. Ich werde das gut beobachten. Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich zwei hervorragende Torhüter zur Verfügung habe. Und das ist ja nur etwas Positives.”