VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Nein, Maurizio Jacobacci wollte am Dienstagmittag keine Auskunft zur brennenden Torhüter-Frage beim TSV 1860 geben. “Ich werde schon die richtige Entscheidung treffen”, sagte der Löwen-Trainer auf db24-Anfrage schmunzelnd und verzog sich in die Katakomben an der Grünwalder Straße 114.

Nach dem Lapsus von Neuzugang David Richter beim Blitzturnier in Heimstetten, als der Ex-Offenbacher beim 0:2 gegen Gladbach dem gegnerischen Stürmer den Ball zum schnellen 0:1 servierte, ist die Bewertungsgrundlage nun wieder eine andere: Nachdem der 24-jährige Richter in der Vorbereitung zuvor einen durchaus guten Eindruck gemacht hatte, umsichtig agierte und auch ein gewisse Bierruhe ausstrahlte, dürfte ihn dieser Fehler wieder zurückgeworfen haben. Jacobacci spielte Richters Torwart-Bock hinterher herunter: “Das kann passieren.”

Jacobacci wollte sich in dieser Woche mit seinem Torwarttrainer Harry Huber zusammen setzen, um über die Besetzung im Löwen-Kasten zu beratschlagen. Huber begleitet Hiller seit Jahren. Er gilt als loyaler Torwarttrainer, dem aber auch nicht verborgen geblieben sein dürfte, dass der 26-jährige Hiller in den letzten zwei Jahren in seinen Leistungen eher stagniert hat. Besonders bei Flankenbällen und beim Spiel mit dem Ball ist die Entwicklung weiter ausbaufähig.

Aber: Hiller, der am Dienstag auf dem Trainingsplatz wieder einen lockereren Eindruck als noch in der Vorwoche machte, gilt als absoluter Publikumsliebling. Das war auch deutlich zu hören beim Fanfest, als bei der Mannschaftspräsentation Hillers Name lautstark skandiert wurde. Dessen ist sich natürlich auch Jacobacci bewusst, zumal der Umbruch ohnehin schon groß genug ist. Bis zu sechs Neuzugänge könnten beim Liga-Start gegen Waldhof Mannheim (Samstag, 14.03 Uhr) beginnen - und da wäre es aus Sicht des Trainers wenig schlau, im Tor noch eine weitere Baustelle aufzumachen.

Vorteil Hiller? Es sieht alles danach aus, dass Hiller erneut als Stammtorwart in die neue Saison geht.