"Will künstlich nichts verändern!": Jacobacci setzt weiter auf Hiller
- VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)
- 04.08.2023 13:32
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VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)
Maurizio Jacobacci hat vor dem spannungsgeladenen Liga-Start gegen Waldhof Mannheim (Samstag, 14.03 Uhr, db24-Ticker) die Torhüter-Frage transparent gemacht - mit einem am Ende wenig überraschenden Ergebnis: “Ich habe mich für Hiller entschieden, weil er eine große Drittliga-Erfahrung hat. Er kennt bestens die Verhältnisse bei 1860. Er hat in meiner Amtszeit immer seine Leistung, vielleicht bis auf einmal, abgerufen. Das muss ich auch mal klarstellen.”
Einen weiteren Grund nennt der 60-jährige Löwen-Dompteur für seine Entscheidung auch: “Dazu kommt, dass ein großer Umbruch in unserem Kader stattgefunden hat. Ich will künstlich nichts verändern.” Jacobacci wird seine Mannschaft im Duell der früheren Erstligisten möglicherweise mit sechs bis sieben Neuzugängen bestücken - und da wäre eine weitere Korrektur im Löwen-Kasten wenig förderlich gewesen - auch in punkto Abstimmung mit der Abwehr.
Wie schneidet 1860 in seiner sechsten Drittliga-Saison ab?
Teilnehmer: 8750
Dass Jacobacci in der Sommerpause ablösefrei David Richter aus Offenbach verpflichtet hat, verteidigt er: “Ich muss sagen, dass es richtig war, dass wir Richter für uns gewinnen konnten. Ich wünsche mir, dass sich Hiller und Richter gegenseitig zu Höchstleistungen puschen.” Und Jacobacci verspricht für die Zukunft: “Richter wird auch in dieser Saison seine Chance bekommen.” Möglicherweise im Toto-Pokal.
Ist Hiller ein Stein vom Herzen gefallen, als er die frohe Kunde erhielt? Jacobacci: “Innerlich war er sicherlich glücklich. Ich glaube schon, dass David den Effekt gehabt hat, den er haben sollte. Es ist immer schade, dass man einem Spieler sagen muss, dass er nicht spielen wird. Er hat es aber professionell aufgenommen.” Damit konnte Richter sein Ziel (“Ich bin zu 1860 gekommen, um zu spielen. Ich bin nicht zu Sechzig gekommen, um die Nummer zwei zu sein, sonst hätte ich mir was anderes gesucht”) vorerst nicht erreichen. Sein Patzer beim 1:2 gegen Gladbach soll laut Jacobacci nicht ausschlaggebend für die finale Entscheidung gewesen sein.
Hiller, der von den Mitspielern vor einigen Wochen zum Vize-Kapitän gewählt wurde, ist seit dem Zwangsabstieg 2017 mehr oder weniger immer Stamm-Torwart bei 1860. In den letzten beiden Spielzeiten schwächelte er jedoch ein wenig, war nicht mehr der große Rückhalt. Durch Jacobaccis Vertrauen kann Hiller jetzt zeigen, dass er sich entwickelt hat und auch mit Drucksituationen umgehen kann.