VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

Manni Starke (32) hat in seinem ersten Drittliga-Einsatz für den TSV 1860 sofort geliefert: Das 1:0 unter gütiger Mithilfe von Waldhof-Keeper Jan-Christoph Bartels selbst erzielt, das 2:0 technisch herausragend eingeleitet. Der Neuzugang aus Oldenburg war nach dieser Energieleistung hinterher fix und foxi: "Wir sind noch nicht am Ende. Es hat noch nicht alles gepasst. Aber wir sind auf einem guten Weg. Wir haben eine gute Mischung drin in der ganzen Mannschaft. Auch zwischenmenschlich passt das.“ Die db24-Einzelkritik:

Marco Hiller (Note 2): Freilich, er selbst hat seinen Status beim TSV 1860 nie in Gefahr gesehen - doch so klar war das nach einer durchwachsenen Vorsaison beileibe nicht. Das 1860-Eigengewächs bestätigte aber mit einem tadellosen und aufmerksamen Auftritt seine Nominierung zur Nummer 1. Was auf sein Tor kam, entschärfte Hiller. Gerne mehr davon.

Kaan Kurt (Note 2): Toller Zweikämpfer mit gutem Auge und Stabilität. Dass er das interne Duell gegen die Salzburger Leihgabe Ludewig nicht gewinnen würde, stand eigentlich nie zur Debatte. Als er gegen Mannheim einen gewonnenen Zweikampf mit der Becker-Faust feierte, war es um die Fans geschehen. Das passt!

Jesper Verlaat (Note 2): Hatte in der Sommerpause versprochen, dass er in der neuen Saison mehr Verantwortung übernehmen wolle. Als Zuckerl gab’s als Vertrauensbeweis die Kapitänsbinde. Der Holländer war zu jedem Zeitpunkt ein würdiger Spielführer des TSV 1860: Aggressiv, leidenschaftlich und willensstark. Als kurz vor dem Ende die Mannheimer zur Schlussoffensive geblasen haben, mahnte er seine Mitspieler mit Erfolg. Bravo!

Leroy Kwadwo (Note 2): Umsichtiger und technisch versierter Linksfuß in der Abwehrzentrale - genau deswegen bekam er kurzfristig den Vorzug gegenüber ZNiki Lang. Kluges Passspiel, guter Zweikämpfer. In der Schlußphase plagten ihn Krämpfe, er musste dann vom Platz. Als er zur Trainerbank humpelte, bekam er das positive Feedback der Fans zu spüren. Gänsehaut-Moment!

Fabian Greilinger (Note 1): Bestätigte seine gute Form der Generalprobe gegen Gladbach mit einem Herz-Auftritt gegen Mannheim: Schnell auf dem Platz, schnell im Kopf. Hält er dieses Niveau, wird es Stammverteidiger Steinhart schwer haben, am kleinen Niederbayern wieder vorbeizukommen.

Niklas Tarnat (Note 3): Platzhalter für den gesperrten Marlon Frey. Nicht groß auffällig, aber stellte sich komplett in den Dienst der Mannschaft.

Morris Schröter (Note 2): Bei ihm spürt man: Jeder Tag mehr bei 1860 bringt ihn weiter - das, was er gegen die Mannheimer gezeigt hat, war erst der Anfang. Dribbelstark, schnell und immer mit dem nötigen Zug zum Tor. Hat das Potential zum neuen Publikumsliebling.

Manni Starke (Note 2): Der Mann für die besonderen Tore: Als sein abgefälschter 30-Meter-Knaller zum 1:0 im Waldhöfer Netz zappelte, war Marco Hiller nicht der einzige, der sofort an das 2:2 in Oldenburg dachte, als der Torwart einen 40-Meter-Ball kassierte. Aber auch Starkes Geschick am Ball leitete das 2:0 ein. Seine Erfahrung ist Gold wert.

Albion Vrenezi (Note 3): Nein, es mochte noch nicht alles klappen, aber die Form des früheren Regensburgers ist deutlich steigend. Herausragend sein Pass in die Gasse, der die Entscheidung zum 2:0 brachte.

Julian Guttau (Note 3): Der etwas andere Flügelspieler. Wuchtig, leidenschaftlich und zielorientiert. Kurz nach seiner Vorarbeit zu Lakenmachers 2:0 musste er angeschlagen raus.

Valmir Sulejmani (Note 4): Das Bemühen konnte man dem Neuzugang nicht absprechen. Körperlich aber noch nicht in der Verfassung, dass er den Löwen hilft. Nach 45 Minuten beendete Jacobacci das Experiment.

Fynn Lakenmacher (Note 2): Bester Auftritt in diesem Sommer - und das nicht nur wegen seines Tores. Rackerte wie ein Berserker und zeigte damit Trainer Jacobacci, dass mit ihm wieder zu rechnen ist.

Niki Lang (Note 2): Half nach seiner Einwechslung mit, dass die Löwen gleich im ersten Spiel ohne Gegentor blieben.

Eroll Zejnullahu (Note 3): Deutete bei seinem Kurzeinsatz an, dass er eine Waffe für 1860 werden kann. Technisch hochwertig, körperlich muss er noch zulegen.

Tarsis Bonga und Tim Kloss: Beide kamen zu spät für eine Bewertung.

Maurizio Jacobacci (Note 1): Wer gewinnt, hat immer recht! Der Trainer schaffte es, dass nach einer unterdurchschnittlichen Vorbereitung seine Mannschaft auf den Punkt genau liefert. Gute Wahl bei der Startelf - und geschicktes Händchen bei seinen Jokern. Lebt seinen Spielern von der Außenlinie vor, was er sich auf dem Spielfeld erwartet: Leidenschaft pur!