VON OLIVER GRISS UND CHRISTINA PAHNKE (SAMPICS)

Sandhausens Trainer Danny Galm, einst Stürmer-Talent des TSV 1860, wusste den 3:0-Sieg seiner Mannschaft über die Münchner Löwen richtig einzuordnen: "Heute hatten wir auch Glück. Die Wucht, mit der Sechzig nachlegen kann,ist außergewöhnlich für die Liga. Aber meine Jungs haben verteidigt mit allem, was sie haben. Sie haben das Quäntchen Glück verdient. Und vorne waren wir eiskalt." Und das konnte man an diesem Tage nicht von 1860 gebrauchen: Zwar brannte die Jacobacci-Elf nach dem Seitenwechsel ein Feuerwerk ab, aber der Ball wollte den Weg nicht ins Tor finden - und so steht die zweite Saisonniederlage in Folge auf dem Papier.

Anders die SpVgg Unterhaching: Die Vorstädter, die immer noch von ihrer Aufstiegseuphorie leben, stürzten mit dem 2:1 über Viktoria Köln ohne Leistungsträger Markus Schwabl den bisherigen Tabellenführer und fügten diesem die erste Saisonpleite zu. Geholfen hat dem Gastgeber freilich auch das kuriose Eigentor von Kölns Fritz, der ähnlich wie in der Vorwoche Fabian Greilinger den Ball ins eigene Tor geköpft hat. Es war das vorentscheidende 2:0.

Die Hachinger mit ihrem neuen Trainer Marc Unterberger klettern nach diesem zweiten Heimsieg in Folge auf Platz zwei, einem direkten Aufstiegsplatz. Das Lob des Übungsleiters hörte sich hinterher so an: “Die Jungs haben hier fantastische 90 Minuten abgerissen. Haben sich hintenraus noch mal wehren müssen nach dem späten Gegentreffer, den wir bekommen haben.“ Den Grund für den aktuellen Erfolg sieht Unterberger bei den erfahrenen Spielern: „Dieser Mix aus Erfahrung und jungen frischen Spielern. Die brauchen Halt, die brauchen Stabilität und das schaffen unsere erfahrenen Spieler in einer Form, die echt beeindruckend ist.“

Dynamo Dresden feierte mit dem 2:0 bei Borussia Dortmund 2 bereits den dritten Saisonsieg und grüßt von der Tabellenspitze. Trainer Markus Anfang wollte dennoch nicht in Jubel-Töne ausbrechen: “Wenn wir Punkte holen, brauchen wir auch nicht auf die Tabelle kucken. Wir haben uns ein Endziel gesetzt, aber wir reden über den Weg. Die Tabelle ist nicht wirklich relevant.”

Einen offenen Schlagabtausch lieferten sich Ingolstadt und Saarbrücken - und deswegen brauchte sich am Ende keiner über das leistungsgerechte 2:2 beschweren. Pikant: Patrick Schmidt, der erst vor ein paar Wochen die Seiten gewechselt hat, erzielte für den alten und neuen Verein Saarbrücken einen Doppelpack. FCI-Trainer Michael Köllner: “Wir haben eine super erste Halbzeit gespielt und müssen da eigentlich mit einer Führung in die Pause gehen. Das war das Problem. Wir haben dann den Nackenschlag mit dem 1:2 trotzdem weggesteckt. Die Mannschaft hat gezeigt, was sie leisten und kämpfen kann.”

Weiter unbesiegt bleibt Aufsteiger Lübeck: Die Hanseaten kamen gegen Erzgebirge Aue zu einem 1:1. Es war bereits das dritte Unentschieden in dieser Saison. Am Ausgleich war der eingewechselte Ex-Löwe Marcel Bär beteiligt. Er holte den Elfmeter, der zum Endstand führte, heraus.

Das Drittliga-Steno in der Übersicht:

Sandhausen - 1860 3:0. Tore: 1:0 (4.) Schuster, 2:0 (45.) Ehlich, 3:0 (87.) Stolze. Zuschauer: 5.848.

Dortmund 2 - Dresden 0:2. Tore: 0:1 (6.) Kutschke, 0:2 (77./Elfmeter) Borkowski. Zuschauer: 3.873.

Haching - Viktoria Köln 2:1. Tore: 1:0 (15.) Skarlatidis, 2:0 (53./Eigentor) Fritz, 2:1 (81.) Handle. Zuschauer: 3.500.

Lübeck - Aue 1:1. Tore: 1:0 (53.) Akono, 1:1 (73./Elfmeter) Stefaniak. Zuschauer: 5.292.

Ingolstadt - Saarbrücken 2:2. Tore: 1:0 (28.) Kanuric, 1:1 (29.) Patrick Schmidt, 1:2 (56.) Patrick Schmidt, 2:2 (60.) Mause. Zuschauer: 4.006.

Verl - Freiburg 2 3:2. Tore: 0.1 (17.) Breunig, 1:1 (29.) Lokotsch, 1:2 (32.) Breunig, 2:2 (36.) Benger, 3:2 (45+4) Batista Meier. Zuschauer: 1.380.

Duisburg - Ulm 1:1. Tore: 1:0 (24.) Mai, 1:1 (34.) Allgeier. Zuschauer: 13.000.