VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Vielleicht wär's von Vorteil für Ober-Löwe Robert Reisinger (59) gewesen, wenn er am Samstagnachmittag nach Halle gereist wäre, um die Drittliga-Elf des TSV 1860 München von der Tribüne aus auf Herz und Nieren zu prüfen. Doch Reisinger wurde nicht auf der Tribüne gesichtet - und so verpasste der Giesinger Chefkritiker einen beherzten Löwen-Auftritt inklusive des 2:0-Triumphs beim bislang daheim unbesiegten HFC. Die Blauen haben bei ihrem Gastspiel in Sachsen-Anhalt gezeigt, dass sie mit Trainer Maurizio Jacobacci unbedingt weitermachen wollen.

Der Italo-Schweizer war hinterher glücklich ob der kämpferischen Leistung seiner Mannen. “Wir waren heute die glücklichere Mannschaft”, bilanzierte der frühere Profi und dem Ende der Löwen-Krise: “Wir hatten aber auch noch das ein oder andere Tor mehr schießen können. Wir haben heute ein Sechzig München auf dem Platz gesehen, dass sich in jeden Schuß und jeden Ball geworfen hat. Das Miteinander, wie wir verteidigt haben, war toll. Wir haben selbst zwei schön herausgespielte Tore erzielt. Ich denke schon, dass das Ergebnis in Ordnung geht und wir verdient gewonnen haben.”

Matchwinner Morris Schröter, der das 1:0 selbst erzielte und das erlösende 2:0 vorbereitete, erklärte nach dem Schlußpfiff die Gründe für die interne Teamaussprache in der vergangenen Woche ohne Trainer Jacobacci: “Sowas kann man nicht jede Woche machen. Aber ich denke, die Situation hat es schon hergegeben, dass wir es machen mussten - ein Stück weit uns aussprechen. Ob es letztlich nur daran gelegen hat, weiß ich nicht. Ich glaube, dass wir auf diesen Auftritt aufbauen können - auch wenn noch nicht alles gut war.”

Halles Trainer Sreto Ristic gratulierte den Gästen zum Auswärtsdreier: “Wir hatten Probleme über unsere linke Seite. Da hat der Morris Schröter eigentlich gemacht, was er will. Jeden Ball hat er sich zurechtgelegt und dann ging es weiter. Wir konnten es erst im eigenen Sechzehner verteidigen. Das ist einfach zu wenig.”

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