VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Logisch, die großen Zeiten der Bayern-Nachwuchsarbeit sind vorbei - und doch verdient die Leistung der U19 des TSV 1860 Respekt, dass sie dem großen Nachbarn FC Bayern am Sonntagnachmittag vor rund 700 Fans im Campus ein leistungsgerechtes 0:0 abgeknöpft hat. Zumal die Roten unter der Woche in der Youth League noch mit 2:0 gegen Manchester United erfolgreich waren - was im Umkehrschluss auch heißen kann: 1860 ist qualitativ besser als der Nachwuchs des britischen Traditionsklubs.

94150.jpg

Die Löwen konnten vor allem mit ihrer Mentalität und Kampfbereitschaft besondere Impulse setzen, während der Gastgeber fußball-technisch die bessere Figur abgab - das werden Weltmeister Miro Klose (seine beiden Söhne Noah und Luca spielen bei 1860), Stefan Lex, Vize-Präisdent Hans Sitzberger und Bayerische-Vorstand Thomas Heigl nicht anders gesehen haben. So gehen die Löwen als moralischer Sieger aus dem Derby - und dder Nachwuchs des deutschen Rekordmeisters muss erkennen: Geld allein reicht nicht, sondern die Willenskraft ist entscheidend.

94148.jpg

U19-Trainer Jonas Schittenhelm sprach nach dem Schlußpfiff von einem leistungsgerechten Unentschieden. „Wir waren in der ersten Halbzeit zu zögerlich, nicht konsequent genug“, monierte der 37-Jährige. gerade im Anlaufen hätte sein Team den Gegner viel zu sehr begleitet, zu viele Spielverlagerungen gegen sich bekommen. „Ich hatte den Eindruck, dass die Jungs nicht alles riskieren wollten.“ Das sei dann auch das Hauptthema in der Kabine gewesen. „Wir wollten nach der Pause konsequenter anlaufen, die Pressingsituationen besser nutzen und uns den Ball schnappen und dann die Angriffe zu Ende spielen. Wir waren in der zweiten Halbzeit wesentlich besser drin.“ Sein Schlußresümee: „Sicher war das nicht unser bestes Spiel, die Jungs können es besser, wenn wir mutiger sind.“

94145.jpg

Die Bayern liegen nach dieser Punkteteilung auf Rang sechs, die Löwen knapp dahinter auf Position acht. Tabellenführer ist Eintracht Frankfurt vor dem VfB Stuttgart.

94146.jpg

So brüllte der Löwe: Quela – Reich, Dulic, Dumitru, Fuchs – Garza (88. Dursun), Kiefersauer, Gevorgyan – Roithmayr (65. Leone), Noah Klose (80. Luca Klose), Ott (80. Jägerbauer).

94147.jpg