VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Das Coaching von Maurizio Jacobacci (60) beim 0:1 in Ulm und die Analyse hinterher hat doch recht viele Löwen-Fans verwundert: Warum holt der Italo-Schweizer den formschwachen Marlon Frey in die Startelf zurück und setzt Herzspieler Fabian Greilinger stattdessen auf die Bank? Warum wechselt er bei einem Rückstand erst in der 86. Minute und bringt mit Tarsis Bonga und Valmir Suljemani dabei zwei Spielertypen, die nicht unbedingt für Torgefahr stehen und lässt Fynn Lakenmacher ganz draußen? Und warum hängen Leistungsträger wie Albion Vrenezi oder Joel Zwarts momentan so durch und werden von Spiel zu Spiel schwächer?

Gegen Dynamo Dresden braucht Jacobacci am Samstag im ausverkauften Grünwalder Stadion gegen den Tabellenführer (14.03 Uhr, db24-Ticker) möglichst viele richtige Entscheidungen, damit der Ausrutscher in Ulm vergessen gemacht wird - und deswegen sollte Jacobacci in sich gehen, was das beste für die Löwen ist und vor allem: Mit welcher Besetzung und welchem System sind die Erfolgsaussichten am größten?

Dass die Gäste aus Sachsen durchaus verwundbar sind, beweist ein Blick auf den 8. Spieltag: Der Spitzenreiter aus Dresden verlor mit 1:3 in Essen, das wiederum drei Tage später in Unterhaching mit 0:4 untergegangen ist. Klar ist aber: Ohne Einsatz, ohne Kampf, ohne guten Matchplan und ohne ein wenig Selbstreflexion der Spieler wird 1860 nicht gewinnen.

Was sich positiv auf das Löwen-Spiel auswirken könnte: Noch ist der Einsatz von Rechtsaußen Morris Schröter möglich. Er hat am Mittwoch mit dem Lauftraining begonnen - er absolvierte die 40-minütige Einheit ohne Probleme. Für Schröter wäre das Duell gegen Dresden ein ganz besonderes Spiel, schließlich schnupperte er dort unter Alexander Schmidt auch Zweitliga-Luft. Schon jetzt ist unübersehbar: Spielt Schröter nicht, hat 1860 ein Problem. Schröter ist für diese Mannschaft der Unterschiedsspieler. Wenn er auf dem Platz steht, spielt der Löwe einen anderen (besseren) Fußball.

Sicher ausfallen werden Rotsünder Manni Starke (zwei von drei Spielen hat er schon ausgesetzt) und Abwehrspieler Niki Lang. Der 21-Jährige hatte sich beim 0:1 in Ulm am Knie verletzt und deswegen wird er erst nächste Woche wieder in den Trainingsbetrieb einsteigen. Damit fehlt ein wichtiger Zweikämpfer - ob endlich mal Michael Glück das Vertrauen von Jacobacci geschenkt bekommt? Der Österreicher gilt als größtes Talent im Kader.

In unserem Wunschelf-Tool “Spiel Jacobacci!” kannst Du die elf Löwen aufstellen, von denen Du überzeugt bist, dass sie das Spiel gegen Dynamo Dresden rocken. Du hast auch die Möglichkeit, ein anderes Spielsystem auszuwählen.