VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

“Es ist schön, wenn man eine Entwicklung der Mannschaft sieht. Also ich sehe sie. Nicht alle sehen sie, aber ich sehe sie. Heute haben wir mal einen Entwicklungsschritt gemacht. Wir haben es wieder mal gezeigt, dass wir auf einem sehr, sehr guten Weg sind.” Frohlockte Trainer Maurizio Jacobacci nach dem problemlosen 2:0 gegen den SC Freiburg 2. Wenn es an diesem erfolgreichen Wochenende etwas zu kritisieren gab, dann die mangelhafte Chancenverwertung. Die db24-Einzelkritik:

David Richter (Note 2): Der Torwart hebt 1860 auf eine andere Stufe - weil das Löwen-Spiel von hinten heraus mit ihm einfach durchdachter und unaufgeregter ist als mit Rivale Marco Hiller (derzeit verletzt). Richters Bierruhe und Technik sind gut für das Kollektiv.

Kaan Kurt (Note 3): Brachte sich schon frühzeitig selbst in Bedrängnis, als er nach einer Viertelstunde schon gelb-verwarnt wurde. Danach machte er viel mit Auge. Nicht so agil wie sonst.

Jesper Verlaat (Note 2): Der Kopf der Mannschaft: Resolut im Zweikampf, lautstark als Antreiber. Ein Kapitän wie man sich ihn für 1860 wünscht. Bitte verlängern, Löwen!

Leroy Kwadwo (Note 2): Verlaats Nebenmann ist kompromisslos als Verteidiger und auch ansehnlich im Spielaufbau. Kam diesmal ohne Leichtsinnsfehler aus. Eine gute Verpflichtung von Jacobacci.

Fabian Greilinger (Note 2): Hat dem lange verletzten Phillipp Steinhart inzwischen den Rang als Linksverteidiger abgelaufen. Diesmal auch Vorbereiter zu Zejnullahus 2:0. Weiter so!

Tim Rieder (Note 2): Räumte nicht nur im zentralen Mittelfeld ab, sondern hatte auch gute Offensivmomente. Zudem herausragende Laufleistung.

Manni Starke (Note 3): Seine Routine ist wertvoll für 1860. Nach 60 Minuten baute der frühere Oldenburger aber kräftemässig bedeutend ab. Wenn er wieder zum Spielen kommt, wird er dieses Defizit korrigieren.

Morris Schröter (Note 3): Die großen Aktionen hatte er dieses Mal nicht - und trotzdem hätte er aus kurzer Distanz für das 2:0 sorgen müssen, als er völlig frei vor dem Freiburger Keeper den Ball nicht ins Netz schoß, sondern diesen über die Querlatte jagte.

Julian Guttau (Note 3): Ob er aus Respekt vor seinen ehemaligen Kollegen mit angezogener Handbremse spielte, ist nicht bekannt. Er kann’s wesentlich druckvoller, das hat er in dieser Saison schon oft genug bestätigt.

Eroll Zejnullahu (Note 2): Körperlich verbessert - und zudem Vorbereiter und Torschütze. Von den Zahlen her sein bestes Spiel für 1860. Das sollte ihm für die Zukunft Auftrieb geben.

Joel Zwarts (Note 3): Teilweise zu kompliziert vor dem Tor: Muss viel schneller zum Abschluß kommen. Stellte sich aber trotzdem in den Dienst der Mannschaft. Nach rund einer Stunde durfte er zum Duschen.

Fynn Lakenmacher (Note 3): Seinen alten Torinstinkt hat er noch nicht wieder. Das wird ein hartes Stück Arbeit auf dem Weg zurück.

Albion Vrenezi (Note 3): Hatte eine sehr gute Szene, als er durchgebrochen war, aber ihn ein Freiburger Spieler umsenste. Der Pfiff von Schiedsrichterin Fabienne Michel blieb zur Verwunderung aller aber aus. Wenn er sein Selbstvertrauen wieder findet, wird er noch wichtig werden für 1860.

Niki Lang, Marlon Frey und Valmir Sulejmani: Das in der Schlußphase eingewechselte Trio half mit, dass nach 95 Minuten der Ohne-Gegentreffer-Sieg gefeiert werden konnte.

Maurizio Jacobacci (Note 2): Man kann zum Trainer stehen wie man will, aber seine akribische Arbeit macht sich immer mehr bezahlt: Nur eines der letzten sechs Spiele hat 1860 (wieder mit acht Neuen in der Startelf) unter ihm verloren. Auch wenn der Gegner jetzt kein besonderer Maßstab war, die wichtigen Mechanismen greifen immer besser.