VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Als Joe Enochs, der Trainer der Sieger-Mannschaft aus Regensburg nach dem späten Löwen-K.o. in der Pressekonferenz unterm Stadiondach des Grünwalder Stadions referierte und die Mentalität seiner Spieler lobte, musste der gesperrte Maurizio Jacobacci, der zuvor die Partie in einer TV-Reporter-Kabine verfolgte, kurz lachen.

So ganz schlau wurde man in dieser Szene nicht, was der bemitleidenswerte Löwen-Trainer in diesem Moment gefühlt hat: Denn eigentlich präsentierte sich seine Not-Elf gegen den Tabellenführer aus der Oberpfalz top eingestellt, kämpferisch stark und auch überlegen. Doch in der 92. Minute, also mitten in der verflixten Nachspielzeit, kassierte der TSV 1860 wieder das entscheidende Gegentor zur Niederlage. Wie schon eine Woche zuvor in Köln, als die Blauen mit zwei Mann weniger auf dem Feld agieren mussten, brachten sich die Sechziger wieder selbst um den Lohn ihrer guten Arbeit.

Ein Blackout - und wieder war zumindest ein Punkt futsch!

Wie war´s um die Löwen geschehen? Der Ball segelte in der Nachspielzeit in den Strafraum, weil Fabian Greilinger in seinem 100. Drittliga-Einsatz, den Flankenball nicht unterbinden konnte, Kaan Kurt die Kugel falsch einschätzte und der hinter ihm postierte Regensburger Joker Tobias Eisenhuth glücklich zum späten 1:0 für die Gäste einschoß.

Jacobaccis Fazit: “Heute hat nicht die bessere Mannschaft, sondern die glücklichere gewonnen. Schade, dass wir uns für den Aufwand, den die Mannschaft im ganzen Spiel betrieben hat, nicht belohnen konnten. Im Moment bekommen wir halt solche Tore, bei denen wir uns naiv anstellen. Deshalb stehen wir mit leeren Händen da. Daraus müssen wir lernen.”

Albion Vrenezi, der an diesem tristen Nachmittag zu den besten Löwen gehörte, nun aber wegen seiner 5. Gelben Karte in Saarbrücken (Samstag, 14 Uhr) gesperrt ist, meinte: “Ich finde das sehr schade, in der Nachspielzeit das zweite Mal zu verlieren. Heute war mit Sicherheit wenigstens ein Punkt drin. Mit einem bisschen mehr Glück können wir auch drei Punkte einfahren. Verdient hätten wir´s gehabt.“ Seinen zweiten Schuss „habe ich eigentlich schon drin gesehen“. Doch Jahn-Keeper Felix Gebhardt lenkte den guten Ball beim Stand von 0:0 über die Querlatte.

So haben die Löwen wieder Lehrgeld bezahlt.

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