VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Fynn Lakenmacher ist ein Profiteur der Zwarts-Verletzung. Der 23-Jährige hat sich reingekämpft in die Start-Elf des TSV 1860: Zwar hatte er beim 3:2-Triumph in Saarbrücken keinen einzigen Torschuss zu verzeichnen, aber er arbeitete unglaublich für das Kollektiv, gewann viele wichtige Zweikämpfe - und präsentiert sich damit so, wie man sich einen mannschaftsdienlichen Stürmer wünscht. "Ich hoffe, dass Laki mehr zum Abschluß kommt. Er hat einen guten satten Schuß, die physische Präsenz hat er. Das wissen wir alle", erklärte Trainer Maurizio Jacobacci am Dienstag auf db24-Anfrage: "Es gilt da jetzt dranzubleiben. Die Spieler, die da sind, stehen dem Verein zur Verfügung, um die bestmögliche Leistung abzurufen. Auch wenn er nicht die Abschlüsse gehabt hat, hat er für Unruhe vorne drin gesorgt, die Verteidigung beschäftigt, den ein oder anderen Gegenspieler auf sich gezogen und die Bälle festgenagelt. Das gehört ja auch dazu."

Lakenmachers Aufwärtstrend geht weiter - doch wie lange kann sich 1860 seinem neu entdeckten Engagement noch erfreuen? Die “AZ” berichtet, dass der talentierte Angreifer, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, den Verein im Winter verlassen könnte. Verhindert könnte das nur mit einer vorzeitigen Vertragsverlängerung werden. Gibt’s in diese Richtung noch Bestrebungen? Jacobacci sagt schmunzelnd: “Er weiß, was wir mit ihm vorgehabt haben. Mehr als das zu machen, können wir nicht. Er hat den Vertrag bis zum Saisonende im Moment.”

Doch wer soll die Gespräche mit Lakenmacher und anderen 1860-Profis, deren Verträge auslaufen, intensivieren? Wer soll den Kader auf Herz und Nieren prüfen? Ein Sportchef ist bei 1860 München immer noch nicht in Sicht. Jacobacci wünscht sich schnellstmöglich eine Lösung. “Die Leute im Verein wissen, dass wir eine zusätzliche Person in diesem Bereich brauchen”, erklärte Jacobacci auf db24-Anfrage: “Wir sind dran, Marc Pfeifer ist dran. Von daher glaube ich schon, dass in der nächsten Zeit was gehen wird. Die Zeit ist reif, dass man Nägel mit Köpfen machen kann. Ich hoffe, dass sich der Verein am Schluß auch richtig positioniert. Es gibt Gespräche, ja. Und es wäre von Vorteil, wenn jetzt jemand kommen würde und wir das gemeinsam vorwärts treiben könnten.” Auch, weil Jacobacci durchklingen lässt, dass er die ein oder andere Korrektur gerne machen würde. “Wie gesagt: Wir haben einen Kader, der steht. Aber es ist klar, dass wir uns im Winter Gedanken machen, was kann man eventuell machen? Wie sieht es mit dem bestehenden Kader aus? Welche Spieler sind vielleicht unzufrieden?”

Noch immer ist Dr. Christian Werner (zuletzt Chefscout Waldhof Mannheim) in der Verlosung. Er wurde zwar bereits dreimal vom Präsidium Reisinger abgelehnt, doch seitdem war er immer mal wieder zu sehen an der Grünwalder Straße 114. Präsident Robert Reisinger hätte gerne Horst Heldt bei Sechzig gesehen, doch der frühere Meister-Manager des VfB Stuttgart sagte nach mehreren Gesprächen schließlich bei 1860 ab.