VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

"Hier soll etwas Neues wachsen. Alles was war, hat heute keine Bedeutung." Löwen-Trainer Maurizio Jacobacci will sich vor dem Toto-Pokal-Viertelfinale in Pipinsried (Samstag, 13.42 Uhr, db24-Ticker) nicht mit den Pipinsried-Erinnerungen auseinandersetzen, als der TSV 1860 im Sommer 2018 vor über 7000 Fans die Regionalliga-Meisterschaft im Dachauer Hinterland feierte und kurz danach in die Dritte Liga aufgestiegen war.

Jacobacci beschäftigt sich lieber mit der Gegenwart - und die heißt: Weiterkommen in Pipinsried, um wieder ein Stückchen näher an den DFB-Pokal ranzuschmecken. Es ist für den TSV 1860 der einfachste Weg, sich für die Geldtöpfe zu qualifizieren und mal wieder national für Furore zu sorgen.

In Pipinsried wird Jacobacci auf zahlreiche Stammkräfte verzichten: Jesper Verlaat, Joel Zwarts, Niki Lang, Julian Guttau und Morris Schröter werden ausfallen. Dafür werden andere Kräfte zum Zug kommen. “Wir wollen nicht Gleiches erleben, was Bayern gegen Saarbrücken erlebt hat”, sagt Jacobacci: “Wir wollen weiterkommen - da gibt es keine zwei Meinungen.”

Dass sein Name zuletzt mit dem abstiegsbedrohten Schweizer Zweitligisten FC Schaffhausen in Verbindung gebracht wurde, darüber musste Jacobacci schmunzeln: “Es ist immer schön, wenn mein Name positiv in Erscheinung tritt oder gehandelt wird - das freut mich enorm, das ist klar. In Schaffhausen hatte ich eine fantastische, intensive und erfolgreiche Zeit mit zwei Aufstiegen hintereinander. Darum wurde wahrscheinlich mein Name auch gehandelt. Aber ich kann hier nur dazu sagen, dass ich absolut keinen Kontakt mit den Verantwortlichen des FC Schaffhausen hatte.” Nicht, dass irgendwelche weiteren Gerüchte entstehen, sagt Jacobacci: “Von daher ist da absolut nichts!”

Der Italo-Schweizer sieht 1860 für sich nicht als kurzfristiges Projekt: “Ich meine, ich habe hier eine sehr spannende und interessante Aufgabe, die ich mit Herzblut und Leidenschaft tätige, und die mir in dieser Form enorm viel Freude bereitet. Von daher bin ich glücklich hier zu sein und als Trainer zu wirken.” Im Sommer 2024 läuft sein Vertrag aus. Jeder Sieg bringt auch ihn weiter. Deswegen ist in Pipinsried verlieren verboten.