VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Seit Jahren ist 1860-Geschäftsführer Marc Pfeifer (42) dahinter, dass er irgendwas mit der Heimspielstätte Grünwalder Stadion drehen kann. Jetzt berichtet die "AZ", dass es einen Plan gibt, damit die Löwen künftig 2000 Fans mehr in die Kultstätte bekommen. "Ja, dazu gibt es einen Vorschlag von Sechzig", bestätigte Sport-Bürgermeisterin Verena Dietl am Montag dem Boulevardblatt.

Die Stadt München habe gegenüber den Löwen signalisiert, das “gerne anzuschauen”, erklärte Dietl, die aus alter Verbundheit versuchen will, die nötige Machbarkeitsstudie zu beschleunigen.

Nach db24-Informationen aus dem Rathaus handelt es sich um die anvisierte Zuschauerzahl von 17.182. Es wäre ein weiteres Entgegenkommen der Stadt. Aber ist der Plan auch umsetzbar?

Rückblick: Als der TSV 1860 im Jahr 2017 zurück ins Grünwalder Stadion zog, lag die Maximalkapazität bei 12.500 Fans. Kurze Zeit später erhöhte Münchens OB Dieter Reiter auf eigene Gefahr das Fassungsvermögen auf 15.000 Anhänger - ohne großes Tamtam. Genau darauf hoffen die Löwen jetzt wieder.

Doch klar ist auch: Ohne Vermarktungsmöglichkeiten und Catering-Erlöse würde eine Zuschauer-Aufstockung nur unwesentlich bei der Budgetplanung helfen, denn es würde sich um den Stehplatzbereich handeln. In der Westkurve bleiben immer wieder große Flecken frei, obwohl das Stadion offiziell ausverkauft ist.

Nach db24-Informationen wird aber auch weiter ein Stadion-Modell auf Erbbaurecht diskutiert. Ein Umbau, der für einige Träumer schon vor Jahren beschlossene Sache war, ist mittlerweile in weite Ferne gerückt, auch weil die Rohstoffpreise inzwischen extrem gestiegen sind. Mittlerweile rechnet man mit Umbaukosten bis zu 100 Millionen Euro, würde man das Projekt umsetzen. Wohlgemerkt für 3.000 Zuschauer mehr.

Aktuell zahlen die Löwen rund 1,6 Millionen Euro Stadionmiete pro Jahr - und haben damit selbstredend einen deutlichen Wettbewerbsnachteil im Liga-Vergleich.

Mehr Zuschauer für Sechzig - ist das Pfeifers Abschiedsgeschenk? Bekanntlich soll der Schwabe nach 50+1-Entscheidung des Präsidums Reisinger den Klub zum 30. Juni verlassen.