Bei Mueller-Präsentation: Reisinger sieht Kampagne gegen sich
- VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)
- 05.02.2024 11:43
- 423 Kommentare
VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)
Es war für Robert Reisinger eine besondere Premiere: Erstmals nach 6,5 Jahren im Amt saß der 60-jährige Unternehmensberater am Montagmittag oben auf dem Podium im proppevollen Presseraum an der Grünwalder Straße 114 (darunter auch als Gäste Vizepräsident Hans Sitzberger, Anthony Power und Manfred Paula), um seine neueste 50+1-Verpflichtung zu präsentieren. Der Name des neuen Geschäftführers ist Oliver Mueller - mit "ue".Der 45-Jährige wurde als Nachfolger von Marc Pfeifer, der am Freitagmorgen mit der sofortiger Kündigung überrascht wurde, bestellt. Im Handelsregister ist Pfeifer noch als alleiniger Geschäftführer eingetragen, auf der Webseite änderten die Löwen die Namen am Montagmorgen gegen 9 Uhr - nachdem möglicherweise die db24-Berichterstattung den Giesinger Klub inspiriert hat.
Damit haben die Löwen mit Mueller und Dr. Christian Werner eine komplett neue Führung in der KGaA, in der Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik 60 Prozent der Anteile hält. In beiden Fällen wurde der Jordanier - wohlgemerkt in seiner eigenen Firma - erst im nachhinein über die Personal-Besetzungen informiert. Mueller arbeitete bis Mai 2018 kurzzeitig für den DEL-Kultklub Kölner Haie als Geschäftsführer.
Genießen Verwaltungsrat und Präsidium noch Ihr Vertrauen?
Teilnehmer: 13031
Am Montag sagte Reisinger: “Ich bin ja hier nicht so oft auf der Pressekonferenz. Das ist ja nicht so mein Podium. Beim Herrn Fauser war ich vor 6,5 Jahren nicht da. Der Profifußball ist in der KGaA beiheimatet. Ich bin hier als Gesellschafter des e.V. Deswegen halte ich mich aus den PK’s der KGaA meistens fern. Dann unterbricht der Ober-Löwe: “Jetzt brauche ich was zu trinken.”
Nach einer kurzen Pause las Reisinger von seinem Spickzettel weiter ab: Was allerdings in unseren Bereich fällt: Die Geschäftsführung…Sprechen wir über die Zukunft: Über Oliver Mueller.” Reisinger sprach auch über einen möglichen Aufstieg in die Zweite Liga - und über das Verhältnis zu Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik. Er sprach außerdem mit hochrotem Kopf über eine gezielte Kampagne gegen seine Person. Wenig später meinte er: “Vereinspolitik ist heute nicht das Thema.” Außerdem wollte Reisinger nicht auf die Fragen von db24 eingehen.
Mueller selbst sagte über sein Einsteigen bei Münchens großer Liebe: “Wir haben Kontakt seit November. Ich konnte mich intensiv einarbeiten. Vor zwei Wochen wurden die Drähte enger. Zurückblicken ist nicht meine Art. Ich sehe nur vorne. Für was steht Oliver Mueller? Steht für aufnehmen, analysieren und annehmen - und dann lösen. Das ist meine Herangehensweise, dass es einen Geschäftserfolg gibt.” Mueller hat bereits Kontakt mit der HAM-Seite bzw. Aufsichtsratsboss Saki Stimoniaris aufgenommen, gesprochen hat er noch nicht mit ihnen.
Mehr dazu später.