VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Mit vier Spielern hat der TSV 1860 in der Winter-Transferperiode nachgelegt, um das Horrorszenario Abstieg abzuwenden - und der gebürtige Südtiroler Maxi Reinthaler (28) ist der Profi, der von diesem Quartett bislang die meisten Einsatzminuten (172) sammelte. Beim souveränen 3:1-Heimtriumph über Ingolstadt stand der 1,93 Meter große Innenverteidiger über die volle Laufzeit seinen Mann - am Boden und in der Luft (db24-Note 2). Mit db24 sprach der sehr reif wirkende und redegewandte Reinthaler (Vertrag bis zum 30. Juni 2025), der mit Wiesbaden und Hansa Rostock jeweils in die Zweite Liga aufgestiegen ist, am Donnerstagnachmittag über:

seinen Wechsel zu 1860 im zweiten Anlauf: “Ja, wir hatten immer mal wieder vorher sporadisch Kontakt. Jetzt war die Konstellation da, dass es gepasst hat. Ich hatte in Wiesbaden in der Zweiten Liga nicht die Einsatzzeiten bekommen, die ich gerne gehabt hätte. Der Kontakt ist dann über Christian Werner zustande gekommen - und dann haben wir uns ausgetauscht. Für mich war von Anfang an klar, dass 1860 für mich eine Option ist. Ich hab’s mir dann gut überlegt und mit den ganzen Trainern gesprochen. Das hat alles auf mich einen guten Eindruck gemacht - und das war dann ausschlaggebend.”

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seinen Einstand bei den Löwen: “Schon bevor ich gekommen bin, hat die Mannschaft mit dem neuen Trainer performt. Ich bin froh, dass wir in meinen ersten Spielen dort weitergemacht haben. Wir sind alle zufrieden, aber wir wissen natürlich auch, dass wir mit den sechs Spielen noch nichts geschafft haben. Es ist noch ein weiter Weg, um schnellstmöglich die Punkte zu holen, die wir brauchen. Wir müssen uns sowieso mit den Besten messen - das muss unser Ziel sein. Wir wollen erfolgreichen Fußball spielen.”

seinen neuen Lebensmittelpunkt: “München ist nichts Neues für mich. Ich habe ja mehrere Jahre in Augsburg gespielt, da war ich öfter in München. Und meine Freundin kommt ja auch aus der Nähe. Deswegen war es auch einen Tick leichter, sich hier einzuleben. Aber wir sind noch im Hotel. Der Wohnungsmarkt ist nicht so einfach in München. Aber das kriegen wir auch noch hin. Wir suchen eine Drei-Zimmer-Wohnung. Wir haben einen Hund - eine Grünfläche nebenan wäre nicht schlecht. Isar-nah wäre schon schön.”

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Umfrage endete am 29.02.2024 09:00 Uhr
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51% (2426)
Nein! Das hat nichts mehr mit einem Fußball-Erlebnis zu tun.
49% (2335)

Teilnehmer: 4761

den Status von 1860 in seiner Heimat Südtirol: “Die Verbindung der Südtiroler nach München ist groß. Als kleiner Junge bin ich mit meinem Vater öfter nach München raus, als vielleicht nach Mailand. Die Verbindung war immer da. Der Fußball in München war bei uns immer ein großes Thema. 1860 ist bei uns immer noch ein großer Name. Dieser Verein hat eine riesen Strahlkraft. Deswegen war 1860 für mich immer eine Option - und auch ein Wunsch, am liebsten natürlich eine Liga höher. 1860 war immer ein Wunschverein - zu 100 Prozent. Ich sehe mich als Italiener und für mich war es immer ein Ziel, als Fußballer nach Deutschland zu kommen. Deswegen bin ich froh, hier zu sein. Man sagt immer, die Dritte Liga ist die beste Dritte Liga der Welt. Wenn man sieht, dass bei 1860 in den Heimspielen 15.000 Zuschauer sind, ist das schon etwas Besonderes. Deswegen genieße ich das auch. Wir wollen daheim schon eine kleine Macht werden.”

seine persönlichen Ziele bei 1860: “Ich bin jetzt in einem Alter, wo ich schon Verantwortung übernehmen möchte. Das muss auch so sein. Ich bin ein kommunikativer und lauter Typ, der auf dem Platz Kommandos gibt. Meine Erfahrung aus meinen letzten Stationen will ich gerne einbringen. Ich bin keine 22 mehr, sondern 28. Ich will auch für mich den nächsten Schritt gehen.”