VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Als 1860 München noch in der Zweiten Liga spielte, da galt Andreas Geipl als Talent der viertklassigen Löwen-U21. An der Grünwalder Straße 114 schaffte der Mittelfeldstratege den Durchbruch jedoch nicht, dafür bei Jahn Regensburg, mit denen er 2017 ausgerechnet über die Löwen in der Relegation triumphierte. Zwischendurch wechselet der heutige 31-Jährige zum FC Heidenheim. Auch dort performte er gut. Insgesamt kommt Geipl auf nicht weniger als 131 Zweitliga-Einsätze. Jetzt ist der Mann aus Bad Kohlgrub wieder beim Jahn - und plant mit dem Drittliga-Tabellenführer die Rückkehr in die Zweite Liga.

Für Jahn-Kapitän Geipl ist das Derby gegen die Löwen (Sonntag, 13.30 Uhr, db24-Ticker) kein Spiel wie jedes andere, wie er gegenüber der “tz” bestätigt: “Das wird immer so sein. Ich hatte sehr schöne Jahre bei 1860. Im letzten Jahr, 2013/2014, war Friedhelm Funkel Cheftrainer, da war ich sogar zwei-, dreimal im Profikader, zusammen mit gestandenen Spielern wie Rob Friend. Von den Jungs, die ich noch aus der Jugend kenne, ist heute nur noch Phillipp Steinhart da.”

Und die Wahrnehmung ist mittlerweile eine andere zu 1860 als noch zu seiner Zeit: “Die Löwen haben immer noch eine unheimliche Wucht und eine enorme Fanbasis. Trotzdem ist es nicht mehr das Sechzig, was es vor vielen Jahren einmal war. Als Traditionsverein sollten sie mindestens in der 2. Liga spielen.” Damit spricht Geipl, dessen Familie dunkelblau ist, vielen Fans aus dem Herzen. Ob das jedoch die Funktionäre gerne hören an der Grünwalder Straße 114?