VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Wenn in dieser Saison irgendetwas konstant war, dann dies: Immer wieder kassieren die Löwen in der Schlußviertelstunde entscheidende Gegentreffer - wie beim 1:1 in Regensburg, als der eingewechselte Jahn-Joker Elias Huth fast ungehindert in der 81. Minute zum Ausgleichstor einköpfen könnte. Keiner zeigte sich so richtig verantwortlich für den Torschützen. Mangelt's an der finalen Abwehr-Organisation?

Ws viel schlimmer ist: Wieder warf 1860 zwei Punkte in der Endphase einer Partie unnötig weg…

Es ist ein Phänomen in dieser Spielzeit und wahrlich kein Einzelfall. Hatte man bereits in der Vorrunde unter Trainer Maurizio Jacobacci gegen Lübeck (1:2), Aue (1:2), Ingolstadt (1:2), Münster (1:1), Regensburg (0:1) und Viktoria Köln (1:2) in der letzten Viertelstunde ein besseres Resultat verspielt und damit viele wichtige Punkte weggeworfen, ist das bei seinem Nachfolger Agis Giannikis kaum anders.

Der Beweis: In den Spielen unter dem Jacobacci-Nachfolger kassierten die löwen gegen Lübeck (1:1), Ulm (0:1), Dresden (1:2) und jetzt Regensburg ebenfalls späte Gegentreffer.

Stellt sich die Frage: Warum wollt ihr Euch nicht belohnen, Löwen?

Was nicht nur Giannikis ärgern wird: Würde es die Schlussviertelstunde nicht geben, wären die Löwen laut dem transfermarkt.de-Tool nicht Tabellen-14., sondern wären nach dem 33. Spieltag hinter dem SSV Ulm und Dynamo Dresden Rangdritter.

Nein, wir haben uns nicht verschrieben: Die Löwen würden aktuell tatsächlich den Relegationsplatz belegen und weiter dick im Geschäft, würden sie die Konzentration bis zum Abpfiff hochhalten können - sogar mit zwei Punkten Vorsprung vor dem FC Ingolstadt. In der Tabelle von der 76. Minute bis zum Abpfiff sind die Blauen Letzter.

Ergo: Die Qualität ist prinzipiell vorhanden, auch wenn das aktuelle Funktionäre anders sehen und immer wieder gebetsmühlenartig auf die schlechte Transferperiode im vergangenen Sommer verweisen. Richtig ist auch: Wieder wurde eine Saison in der Dritten Liga leichtfertig weggeworfen - das bleibt unterm Strich stehen, wenn man ein finales Fazit ziehen will.

Am Samstag kommt Pokal-Schreck 1. FC Saarbrücken ins ausverkaufte Grünwalder Stadion (14.03 Uhr, db24-Ticker) und dann können die Löwen beweisen, dass sie in dieser Trainingswoche genau daran gearbeitet haben und gegen den Aufstiegskandidaten auch bis in die Nachspielzeit “on fire” sind.