Reisingers Botschaft an Haching: "Der Manni kennt das Geschäft genauso wie ich..."
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 26.06.2024 07:54
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Prinzipiell ist es im Fußball so, dass man bei Transfers, die zwischen zwei Lokalrivalen laufen, egal ob A-Klasse oder Bundesliga - besonders hinschaut. Und so ist es verständlich, dass die Fans darüber hitzig diskutieren, wenn Spieler die Seiten wechseln. Dass sich der TSV 1860 bei der SpVgg Unterhaching bedient, ist in den letzten 30 Jahren bislang eher selten gewesen. Doch jetzt hat man an diesem Weg gefallen gefunden.Nach Torjäger Patrick Hobsch haben sich die Löwen auch die Dienste von Abwehrspieler Raphael Schifferl gesichert. Den 24-jährigen Österreicher, Leihgabe des Erstligisten Wolfsberger AC, hätten die Hachinger gerne weiterverpflichtet. Doch der 1,95 Meter-Mann wollte eine neue Herausforderung - und das kam den Löwen genau recht. Für Schifferl legten die Sechzger rund 150.000 Euro auf den Tisch - das wurde db24 aus dem Umfeld des Ösi-Klubs bestätigt. Gestern wurde der bundesliga-erfahrene Schifferl bei 1860 vorgestellt. Heute um 10.30 Uhr wird er vermutlich sein erstes Training an der Grünwalder Straße 114 absolvieren.
Dass man in Haching nicht besonders gut auf die Löwen zu sprechen ist, ist klar: Der Ausverkauf nach der vergangenen Saison ist groß, Talente wie Maurice Krattenmacher oder Aaron Keller verlassen den Klub. Beide spielen ab sofort für Zweitliga-Aufsteiger SSV Ulm, immerhin ist Keller nur ausgeliehen.
Was im Sportpark nach dem Freibier-Versprechen im Zuge der Schützenhilfe in Halle nicht gut ankam, ist die Tatsache, dass 1860 an Torwart Rene Vollath baggert, obwohl der 34-Jährige noch einen gültigen Vertrag bis 2025 bei den Vorstädtern hat. Die Löwen sollen nicht den Weg über das Management der Hachinger gewählt haben (und das ist aufgrund der Laufzeit Gesetz), sondern der Spieler soll direkt angesprochen worden sein. Gegen eine stattliche Ablöse liegt Vollath weiter im Schaufenster. Ob 1860 zugreift?
Der “Merkur” schreibt: “Im Sportpark ist man sauer - und bei 1860 sagt man sich: Ein anderer Lokalrivale ist mit dieser Transferleitlinie - Kader stärken, indem man Rivalen schwächt - Rekordmeister geworden.” Ein Vergleich, der etwas hinkt, aber gut.
Löwen-Boss Robert Reisinger ist mit der Kaderplanung von Sport-Geschäftsführer Dr. Christian Werner zufrieden, sagt gegenüber dem “Merkur”: “Für mich schaut alles strukturierter aus als letztes Jahr.” Und die Hachinger? Reisinger, seit sieben Jahren oberster Repräsentant des TSV: “Der Manni (Schwabl) kennt das Geschäft genauso wie ich. Ich nehme ihm nichts persönlich - und ich hoffe, er hält es genauso.”