Nach Ismaik-Post: "Fühlen uns auf allen Ebenen wertgeschätzt"
- VON OLIVER GRISS
- 04.07.2024 08:27
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VON OLIVER GRISS
Als Hasan Ismaik (46) zuletzt in München war, traf er sich auch mit einem alten jüdischen Freund, mit dem er auch über den TSV 1860 gesprochen hat. “Ich fragte ihn, warum 1860 keinen jüdischen Fanclub hat und sich aus seiner Gemeinde niemand für diesen Verein interessiert. Seine Antwort hat mich verblüfft: Er sagte, die Vergangenheit spiele immer noch eine Rolle, und sie fühlen sich nicht willkommen. Zudem sei in all den Jahren nicht aktiv um sie geworben worden”, schrieb Ismaik zuletzt auf seinem Facebook-Profil: “Ich konnte ihm nicht widersprechen.” Seine Schlußfolgerung: “1860 muss endlich wieder ein Verein werden, der sich für alle öffnet und nicht von einer ideologischen Seite gelenkt wird. Wir brauchen bei 1860 Respekt, Toleranz und Weltoffenheit. Für diese Werte sollten wir einstehen.”
Die “AZ” hakte bei der Israelitischen Kultusgemeinde München nach - und erhielt eine deutliche Antwort. “Es gab nie irgendwelche Probleme, die man mit dem TSV 1860 hatte”, erklärte Präsidentin Charlotte Knobloch. Auch Armand Presser, Präsident beim jüdischen Verein TSV Maccabi München, sieht gegenüber dem Blatt keinerlei Gräben. “Wir halten zum TSV 1860 seit vielen Jahren auf verschiedenen Ebenen sehr gute Kontakte und Kommunikation.” Und: “Wir sind in bestem Einvernehmen mit dem Verein und fühlen uns auf allen Ebenen wertgeschätzt.”
Nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 musste Maccabi seinen Trainings- und Spielbetrieb einschränken, daraufhin hatte 1860-Boss Robert Reisinger dem Klub die volle Solidarität ausgesprochen.