VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

1. FC NÜRNBERG - TSV 1860 1:1.

So brüllte der Löwe: Hiller (Note 4) - Danhof (4/46. Reich 3), Verlaat (5/46. Schifferl 4), Reinthaler (5/74. Dulic 4), Bähr (4/46. Kwadwo 4) - Jacobsen (4/46. Bangerter 4), Frey (4/46. Kloss 4) - Schröter (3/46. Ott 4/74. Muteba 4), Guttau (4/46. Philipp 5) - Schubert (5/46. Wolfram 5), Hobsch (4/46. Deniz 5).

So spielte der Club: Mathenia (46. Reichert), Castrop (62. Hofmann), Jeltsch (62. Valentini), Karafiat (62. Seidel), Soares (46. Kitsos), Flick (46. Duman/ 74. Joachims), Jander (62. Lubach), Sevcik (62. Okunuki), Goller (62. Janisch), Tzimas (46. Schleimer), Pick (62. Forkel).

Tore: 0:1 (7.) Hobsch, 1:1 (51.) Schleimer.

Gelbe Karten: Castrop, Pick/-

Besonderheit: Nürnbergs Tzimas verschießt Foulelfmeter (35.).

Zuschauer/Löwenanteil: 3.500/1.600.

Schiedsrichter: Tobias Wittmann (Note 3,5). Der 28-jährige Drittliga-Referee passte sich dem fehlerhaften Spiel an und lag bei einigen Entscheidungen daneben, u.a. hätte 1860-Kapitän Jesper Verlaat nach einem klaren Check im Mittelfeld Gelb sehen müssen.

Die db24-Spielbewertung: Note 4,0. Die Löwen begannen gegen den letztjährigen Zweitliga-Zwölften zunächst forsch und erlebten ihren Höhepunkt der Begegnung bereits in der 7. Minute - und diese Szene war durchaus sehenswert: Der frisch wirkende Morris Schröter servierte von rechts, Patrick Hobsch stand im Strafraum richtig und schoß früh zum 1:0 ein. Danach waren die Sechziger fast nur noch Sparringspartner. Der Club erspielte sich eine Chance nach der anderen, scheiterte aber immer wieder an seinem eigenen Unvermögen. Erst durch ein Geschenk, resultierend aus Fehlern von Tunay Deniz und Max Reinthaler, gelang dem Zweitligisten der überfällige Ausgleich, als Lukas Schleimer den zu weit vor dem Tor postierten Marco Hiller überwand. Die Nürnberger waren den Löwen athletisch und balltechnisch deutlich überlegen. Trainer Agis Giannikis wird seine Schlüsse daraus ziehen müssen.

Zum Lachen: Weltmeister Miroslav Klose, neuer Trainer des 1. FC Nürnberg, kommt mit sechs Bodyguards zum Pressegespräch in den Rother Fitnessraum - das kann auch nicht jeder Trainer von sich behaupten.

Zum Weinen: Der Löwen-Angriff - egal in welcher Konstellation - zeigt sich viel zu statisch. Keine Explosivität, kaum Beweglichkeit. Minimale Torgefahr.

Mein Löwen-Held: Patrick Hobsch - seine persönliche Trefferquote gegen höherklassige Teams stimmt. Erst knipst er gegen Racing Straßburg, jetzt gegen den Club.

Der Löwen-Spruch des Tages: “Die Sauberkeit hat gefehlt. Aber das sind ganz normale Prozesse in der dritten, vierten Woche der Vorbereitung. Wir brauchen mehr Substanz, um nach so einem Umbruch die Feinabstimmung hinzukriegen. Mit Substanz meine ich Trainingsinhalte, damit unser Konstrukt stressresistent ist.” Agis Giannikis.

So schaut’s aus, Sechzig: Klar, die Ungeschlagen-Löwen sind nach dem XXL-Umbruch im Sommer - wie der Gegner übrigens auch - noch immer in der Findungsphase. Doch der Liga-Start gegen Saarbrücken (2. August) kommt schneller als man denkt. Langsam sollte man der Wunschelf von Giannikis das Vertrauen schenken, sich über einen längeren Zeitraum als nur 45 Minuten einzuspielen.