VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Null Punkte, 2:7-Tore, Tabellenletzter der Dritten Liga - das ist die Horror-Bilanz nach dem 1:3 im Grünwalder Stadion gegen den neuen Tabellendritten Viktoria Köln. So schlecht waren die Löwen noch nie. Die Mannschaft wirkt total verunsichert. Bezeichnend, dass die Sechziger gegen die Kölner auch in einem neuen 3-4-1-2-System nicht liefern konnten. Es war bereits die dritte taktische Variante in dieser Saison. Sind die Giannikis-Löwen mit ihrem Latein am Ende?

Viele Ehemalige machen sich Sorgen über die aktuelle Entwicklung des Drittliga-Dinos TSV 1860 München - so auch Ex-Kapitän Gui Vallori, der bei 1860 für eines stand: Bedingungslosen Einsatz, Eifer - und großes Herz.

Nachdem die Partie gegen die Domstädter wenige Augenblicke alt war, postete der leidenschaftliche Spanier unter den Ergebnis-Post der Social Media-Abteilung des TSV 1860 am Sonntagnachmittag: “Ohne Leidenschaft, ohne Willen, ohne Ehrgeiz ist es unmöglich zu gewinnen. Bitte, die Fußballspieler, die nicht wissen, was dieses Schild bedeutet, lassen Sie das Trikot hängen. Du spielst nicht nur wegen des Geldes, sondern wegen der Leute, die dich ermutigen und dir folgen. Sie sind die Löwen.”

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Auch wenn der Text etwas holprig wirkt, ist in sehr deutlicher Weise zu verstehen, was der frühere Abwehrchef meint: Zieht nicht das Löwen-Trikot an, wenn ihr nicht wisst, was es bedeutet, für 1860 München zu spielen!

Die Aufgaben werden in den nächsten Wochen nicht einfacher für die Löwen: Am Samstag geht’s zum Oberbayern-Derby nach Ingolstadt - dann ist Länderspielpause. Danach geht’s weiter mit den Härtetests gegen Dynamo Dresden und Arminia Bielefeld. Sind die Sechziger nach diesem Programm schon aussichtslos im Hintertreffen?

Der heute 42-jährige Vallori spielte von 2012 bis 2016 für die Löwen und absolvierte in dieser Zeit 93 Zweitligapartien - bis er sich beim 2:1-Triumph gegen Nürnberg einen Kreuzbandriss zugezogen hat. Er kam seinerzeit von Grasshoppers Zürich, für die er 141 Erstligaduelle bestreiten durfte. Heute lebt der ausgebildete Lehrer auf Mallorca und plant eine Fußballschule für junge Talente.