VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

FC INGOLSTADT - TSV 1860 MÜNCHEN 1:2.

So brüllte der Löwe: Vollath (Note 1) - Reich (2), Verlaat (1), Schifferl (1), Kwadwo (2) - Jacobsen (2), Frey (2/77. Kloss 3) - Philipp (3/59. Guttau 2), Deniz (3/87. Reinthaler 2), Wolfram (1/77. Muteba 3) - Schubert (3/59. Hobsch 3).

So spielte Ingolstadt: Funk – Dühring, Malone, Cvjetinovic, Costly – Kanuric (72. Zeitler), Plath (46. Keidel), Fröde, Kopacz (72. Dittgen) – Grönning, Borkowski (55. Testroet).

Tore: 0:1 (5.) Wolfram, 0:2 (66.) Guttau, 1:2 (86./Foulelfmeter) Testroet.

Gelbe Karten: Grönning, Funk - Frey, Philipp.

Zuschauer/Löwenanteil: 12.965/5.500.

Schiedrichter: Felix Bickel (Note 4,5). In einer Phase, in der es eigentlich nicht angemessen war, zückte der 28-jährige Wolfsburger zu schnell den gelben Karton. Falsch lag der Drittliga-Referee auch bei der Elfmeterentscheidung gegen 1860: Zum einen lag eine Abseitsposition vor, zum anderen war das zu wenig für einen Strafstoß. Die Löwen hatten Glück, dass dieser Elfmeterpfiff zu spät kam, um die Ingolstädter nochmal richtig aufzuwecken.

Die db24-Spielwertung: Note 3,0. Das oberbayerische Drittliga-Derby war auf keinem besonders hohem Niveau: Ingolstadt wirkte anfangs arrogant und überheblich - und das spielte den motivierten Löwen, die erstmals in dieser Saison in ihrem bewährten 4-2-3-1 agierten, in die Karten. Ein Vorteil war natürlich auch das frühe Führungstor durch Maxi Wolfram. Er öffnete die Tür für den ersten Saisonsieg, den der eingewechselte Julian Guttau mit seinem 2:0 ausbaute. Die Ingolstädter versuchten die Löwen in der Luft zu bekämpfen, das falsche Mittel, um 1860 an diesem Tage groß in Verlegenheit zu bringen. Die Abwehr inklusive Torwart Rene Vollath präsentierte sich als imposanter Block. Das späte 1:2 - resultierend aus einem unberechtigten Elfmeter - kam zu spät, um die Hausherren nicht auf Distanz zu halten. Die Löwen bauten gestern vor allem auf ihre DNA - das Kämpfen.

Die db24-Kurvenanalyse: Note 1. Starker Support. Warum nicht immer so? Kein einschläfender Singsang, sondern Stimmung und Leidenschaft - für Sechzig! Wenn die Anti-Ismaik-Fahne noch verschwindet, dann gibt’s nix zu meckern. 1860 könnte so einfach sein.

Der Giannikis-Check: Note 1. Back to the roots - mit Erfolg. Kein Schnösel-System 4-2-2-2, das nur funktioniert, wenn du dazu auch das nötige Personal hast. Drittliga-Fußball kann so einfach sein: Wer das mit Mathematik vergleicht, ist auf dem Holzweg. Grüsse gehen raus an Sport-Geschäftsführer Dr. Werner. Weniger ist manchmal mehr. Die Mannschaft hat mit dieser Leistung ein Statement für den Trainer gesetzt.

Zum Lachen: Hollands EM-Song in der Löwen-Kabine. Es geht noch ein bisschen lauter.

Zum Weinen: Eigentlich schade, dass die Länderspielpause die Löwen jetzt stoppt. Hoffentlich können die Löwen den Derby-Flow hochhalten und in das nächste Heimspiel gegen Dynamo Dresden mitnehmen.

Meine Löwen-Held(en): Raphael Schifferl & Jesper Verlaat: Wegköpfen, weggrätschen, attackieren - das ist ihre Löwen-Welt. Verteidigen kann so schön sein.

Der beste Spieler auf dem Platz: Maxi Wolfram - Torschütze, Vorbereiter und emotionaler Leader. Starke Körpersprache auf und neben dem Platz. Niveau bitte halten!

Der Löwen-Spruch des Tages: “Da fällt eine riesengroße Last ab.” Maxi Wolfram.

So schaut’s aus, Sechzig: Ein erster Schritt - mehr nicht! Wenn 1860 gegen Dynamo Dresden und Arminia Bielefeld ebenfalls den ein oder anderen Punkt einfährt, dann ist die Giannikis-Elf wieder in der Spur. Vorher nicht.