VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Der TSV 1860 hat in der Sommerpause einige wichtige zahlungskräftige Sponsoren verloren, darunter auch die BayWA, die rund 300.000 Euro pro Saison in den Traditionsverein investiert hat. Auch der Ligasponsor bwin steht bekanntlich nicht mehr zur Verfügung, das sind weitere 170.000 Euro. Und nach db24-Informationen droht nun auch das Aus von Exklusivpartner Bayerische Landeswerke.

Am vergangenen Samstag bei der 2:3-Heimpleite gegen Dynamo Dresden war auf der 1860-Sponsorentafel das Unterschleißheimer Unternehmen, das sich auf Photovoltaikanlagen spezialisiert hat, abgeklebt. Während die eigene U19 am Sonntag bei der 0:2-Pleite gegen Unterhaching noch mit dem Brustsponsor auflief, waren die Bayerischen Landeswerke auf der Webseite der Giesinger bereits verschwunden.

Dies soll allerdings nichts mit möglichen Misstönen zwischen den Partnern zu tun haben, sondern vielmehr mit einer Umstrukturierung beim bisherigen Exklusivsponsor, der zwischenzeitlich auch mal ein Kandidat für die Namensrechte des NLZ gewesen sein soll. Das Unternehmen soll in der vergangenen Saison zwischen 250.000 und 300.000 Euro bezahlt haben.

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Das für den Klub so wichtige NLZ steht weiterhin ohne Namensgeber da - offenbar ist es doch nicht so einfach, Sechzig zu verkaufen, wie einst Präsident Robert Reisinger versichert hat. Nachdem auch Hauptsponsor Die Bayerische immer wieder in der jüngsten Vergangenheit betont hat, dass das Unternehmen nicht dafür gemacht ist, auf Dauer biederen Drittliga-Fußball zu unterstützen, sollten an der Grünwalder Straße 114 längst die Alarmglocken schrillen. Im nächsten Jahr könnte der Versicherer aus Neuperlach von seinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen.

Klar ist: Je länger sich die Löwen in dieser verfahrenen Situation - sportlich wie wirtschaftlich - befinden, wird es immer schwieriger Unternehmen für 1860 zu begeistern. Der Verein beziehungsweise auch Vermarkter Infront müssen dringend Lösungen finden.