VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

mir wird seit gestern über ein Facebook-/Instagram-Profil vorgeworfen, der rechten Szene (NPD) eine Bühne zu bieten. Dies weise ich entschieden zurück. Richtig ist, dass ich am vergangenen Sonntag in meiner überaus beliebten Instagram-Sendung “60 Minuten Sechzig” mit verschiedenen Löwen-Fans über die aktuelle Situation des TSV 1860 München gesprochen habe. Über 320 User waren in der Spitze online, über 1.500 über die volle Distanz. Die meisten Fans, die ich regelmässig in die Leitung hole, sind mit einem Pseudonym aktiv und allein deshalb für mich nicht zu verifizieren. Richtig ist, dass mich immer wieder Fans am Trainingsgelände an der Grünwalder Straße 114 ansprechen und mir ihre Sorgen um den Giesinger Traditionsverein schildern.

In dem mir vorgeworfenen Fall hatte mich ein Mann vor mehreren Monaten angesprochen und über seinen Löwen-Frust geklagt. Ich fragte ihn: “Waren Sie wählen?” Er: “Nein, ich darf aufgrund meiner Vergangenheit kein Mitglied mehr sein!” Über seinen politischen Hintergrund habe ich mich zu keiner Zeit mit der Person unterhalten. Das ist auch nicht mein Thema. Mein Thema ist einzig und allein Sechzig.

Ich habe gestern bei der Polizeiinspektion 22 in München-Bogenhausen Strafanzeige wegen Verleumdung gestellt und werde künftig gegen jeden in ähnlicher Weise verfahren, der db24 oder mich in einem Zusammenhang mit der rechten Szene bringt.

Ich distanziere mich in aller Deutlichkeit von jeglicher Form von Extremismus, sei es rechts, links oder anders gelagert.

Es ist mir wichtig, klarzustellen, dass ich für ein respektvolles und tolerantes Miteinander eintrete. Jeder Versuch, meine Worte oder Handlungen in einen solchen Kontext zu stellen, ist völlig unbegründet und falsch.

Ich unterstütze keine extremistischen Ideologien und stehe für die Werte einer offenen, demokratischen und pluralistischen Gesellschaft. Für mich zählt der Austausch auf Grundlage von Respekt, Toleranz und gegenseitiger Wertschätzung, fernab von Hass und Hetze. Jeder, der mich näher kennt, weiß das.

Um meiner Person zu schaden, ist es leider seit vielen Jahren gängige Praxis in diversen Fankreisen, dass viele dieser Posts per Screenshots an meine Kollegen, Interviewpartner, Sponsoren und (Ex)-Funktionäre mit der gleichzeitigen Empfehlung geschickt werden, sich doch umgehend einen anderen Löwen-Kanal zum Austausch zu suchen.

Andersdenkende bei 1860 werden von einem kleinen Kreis Verbohrter gebrandmarkt - siehe auch lanciertes RAF-Plakat mit dem Titel “Investorentreue Vereinschädiger - Sitzberger/Griss-Bande”, in der ich u.a. mit Hans Sitzberger, Martin Gräfer, Saki Stimoniaris, Hasan Ismaik, Marc Pfeifer und Journalisten-Kollegen genannt worden bin. Leider hat die Staatsanwaltschaft München diese hochbrisante Akte relativ schnell (vorerst) zu den Akten gelegt.

An meiner Arbeitsweise werden Versuche wie diese (siehe oben), mich in ein rechtes Lager zu schieben und mir möglicherweise dadurch meine Existenzgrundlage zu entziehen, nichts ändern. Im Gegenteil: Ich werde weiterhin Aufklärungsarbeit bei 1860 leisten - so wie es dieser große Verein mit dieser irren Fanbase auch verdient hat.

Sollte ich Anwälte für diverse Bereiche - wie Strafrecht, Verlagsrecht, Medienrecht, Vereinsrecht, Sportrecht, Anwaltsrecht, Gesellschaftsrecht oder Internetrecht - unter meinen Lesern haben, würde ich mich freuen, wenn sie mich tatkräftig auf diesem Weg unterstützen würden.

Oliver Griss

Oliver Griss schreibt seit dem Jahr 1989 über den TSV 1860 München, ging den Weg von der Bayernliga bis in den Europapokal mit. Er arbeitete allein 12 Jahre für die Münchner Abendzeitung, und berichtete in dieser Zeit über 1860, Bayern und die deutsche Nationalmannschaft. 2011 machte sich der ausgebildete Redakteur mit dem Portal db24 selbständig.