Die Giannikis-PK im YouTube-Video: Das Warten auf den Klick
- VON OLIVER GRISS
- 20.09.2024 08:49
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VON OLIVER GRISS
Eigentlich ist Fußball einfach und doch so kompliziert. Das wird sich gerade auch Löwen-Trainer Agis Giannikis (44) denken. Besonders die Dritte Liga ist immer wieder für große Überraschungen gut - und darauf setzt offenbar der schwer angeschlagene Deutsch-Grieche vor dem Auswärtsspiel in Bielefeld (Samstag, 16.30 Uhr, db24-Ticker). Bei der Pressekonferenz am Donnerstag sagte er: "In der Liga kann jeder jeden schlagen, deswegen bin ich optimistisch, dass wir in Bielefeld was holen."Doch ganz so einfach ist es auch nicht: Die Löwen-Mannschaft, die derzeit Rang 19 belegt, hat sich immer noch nicht gefunden - und das liegt auch daran, dass die Vorbereitung trotz anderslautender Aussagen der Offiziellen wenig zielführend war. Im Grunde konnte sich die Stammelf nie einspielen, war in ein System gezwängt, das nicht zu ihr passt - und deswegen braucht man sich nicht zu wundern, dass alles noch nachwirkt. Giannikis sagt: “Uns allen würde es leichter fallen, wenn es klick machen würde. Uns würde vieles leichter fallen, wenn die Prozesse homogener wären - ohne die vielen Auf und Abs.” Wobei die Abs deutlich überwiegen. 1860 hat vier der letzten fünf Saisonspiele verloren. Die Entwicklung ist brandgefährlich.
Dass die Probleme in der möglichen fehlenden Fitness lägen, weist Giannikis erneut weit von sich. “Die Laufwerte und -leistung sind auf einem hohen Niveau, das hat mit Kondition nichts zu tun.“ Auch bei den “Expected Goals” habe sein Team gegen Dresden die Nase vorne gehabt, was jedoch nur Zahlenspiele sind - und genau das sollte auch Giannikis wissen, zumal gegen Dresden die wilde Nachspielzeit über den wahren Spielverlauf täuscht.
Was Giannikis jedoch feststellt: „Es sind einfach Fehleinschätzungen in bestimmten Situationen. Solche Sachen passieren, aber in der Häufigkeit wie bei uns sollten sie einfach nicht passieren. Wir sollten schnell lernen. Hier sehe ich mich in der Verantwortung.“ Mit lernen allein ist das jedoch nicht getan, Giannikis muss die richtige Mischung in der Mannschaft finden. In Bielefeld könnte seine Elf ein völlig neues Gesicht haben, nicht weniger als fünf Veränderungen im Vergleich zum Dresden-Spiel sind möglich. Giannikis ist sich sicher: „Intern ziehen alle an einem Strang, glauben daran, dass wir den Turnaround schaffen.“ Nicht mithelfen kann der junge Raphael Ott. Er fällt mit einer Grippe aus.
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