VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

War die rote Karte gegen 1860-Abwehrspieler Raphael Schifferl beim 1:0 gegen Hannover 2 berechtigt? Babak Rafati, der frühere Fifa-Schiedsrichter, erklärte gegenüber dem Portal “liga3-online.de”: “Schifferl kann den Ball nicht behaupten, verliert das Spielgerät an Kalem und foult ihn anschließend. Dieser hat nur noch den Torwart vor sich und somit eine glasklare Torchance, da ein weiterer Verteidiger von München nicht mehr entscheidend eingreifen kann. Somit greift die Notbremsen-Regelung, und daher ist die rote Karte die einzig richtige Entscheidung. Prima, dass der Schiedsrichter nicht nur richtig, sondern auch schnell und glaubwürdig entscheidet, sodass die Entscheidung eine große Akzeptanz erlangt. Verlaats Versuch ist naturgemäß und für seine Verhältnisse eher zaghaft, weil er genau weiß, was passiert ist. Der Sünder wiederum geht anstandslos vom Platz.”

Die gelb-rote Karte gegen Gäste-Spieler Hayate Matsuda in der Nachspielzeit war laut Rafati dagegen eine Fehlentscheidung: “Bei diesem Laufduell, bei dem Matsuda und Muteba zum Ball gehen und sich aus dem Strafraum orientieren, gibt es einen leichten Kontakt, und Matsuda nimmt diesen zum Anlass, zu Fall zu kommen. Das ist natürlich nicht genug für ein Foulspiel, aber ein Täuschungsversuch liegt auch nicht vor, sodass die Entscheidung auf Schwalbe in Verbindung mit einer gelben Karte, die zu einer Ampelkarte gegen den bereits gelb-verwarnten Matsuda führt, eine Fehlentscheidung ist. Hier wäre es besser gewesen, weiterspielen zu lassen.”