VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Ein Schritt vor, zwei Schritte zurück - so oder so ähnlich kann man das Löwen-Feeling nach dem 2:3 gegen Zweitliga-Absteiger Wehen Wiesbaden beschreiben. Natürlich, der Gast gehört prinzipiell zur gehobenen Qualität in der Dritten Liga - und doch wäre er an diesem Samstagnachmittag zu schlagen gewesen, jedoch nicht mit dieser haarsträubender Fehlerquote, die der TSV 1860 einmal mehr an den Tag gelegt hat.

Dementsprechend angesäuert war Löwen-Trainer Agis Giannikis nach der vierten Heim-Pleite in dieser Saison: “In der ersten Halbzeit bekommen wir zwei leichte Gegentore und waren im letzten Drittel sehr unsauber. Da hätten wir uns mehr Situationen erspielen können, wären wir zielstrebiger gewesen. Das 1:3 ärgert mich, weil wir es vorher besprochen haben. Da müssen wir als Mannschaft besser verteidigen. Nach dem 2:3 waren wir die bessere Mannschaft und hatten die Chance, das 3:3 noch zu machen. Trotzdem glaube ich, dass wir besser verteidigen müssen, dann hätten zwei Tore für einen Sieg gereicht. Wehen Wiesbaden ist kein Leichtgewicht.”

Trotz der Niederlage sieht Giannikis seine Löwen auf dem richtigen Weg - warum auch immer: “Die Tendenz und die Leistung stimmen aber. Einen Punkt hätten wir heute gerne gehabt, weil er auch mehr als verdient gewesen wäre.“ Und das ist eine Sache des jeweiligen Blickwinkels: Natürlich hat 1860 nach dem 2:3-Anschlußtreffer, der aus einem Torwartfehler von Florian Stritzel resultierte, mit Vehemenz auf den Ausgleich gespielt, doch man sollte auch nicht die Zeit davor ausknipsen - ähnlich wie bei der 2:3-Heimpleite gegen Dynamo Dresden wachte 1860 erst auf, als es eigentlich schon zu spät war. Richtig analysiert Patrick Hobsch, der ein Tor vorbereitete und eines selbst erzielte, die Partie: “Es war ein bisschen ein Spiegelbild vom Dresden-Spiel, wo wir aus dem Nichts Tore zulassen. Eigentlich kann es nicht passieren, dass Wehen Wiesbaden in dem Spiel drei Tore macht.“

Dass Jesper Verlaat das 3:3 auf dem Fuß hat, aber frei vor Stritzel scheitert, will Hobsch nicht zu hoch hängen: “Es geht nicht um Jespers Chance, sondern darum, dass wir zuhause wieder drei Tore als Mannschaft wegschenken.”

Die Giannikis-Analyse nach der Heimpleite gegen Wiesbaden - klick Dich rein!