VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Irgendwann nach der Löwen-Rückkehr in den Profifußball 2018 wurde diese Bezeichnung kreiert: S-Bahn-Derby. Nein, das hört sich nicht schön an - und tatsächlich ist es auch so, dass man besonders im Fan-Lager der Löwen nichts damit anfangen kann, dass es sich hierbei um ein Derby handeln soll. Klar, die Mutter aller Derbys ist das Duell zwischen Blau und Rot - doch aus bekannten Gründen ist dies schon seit längerer Zeit kein fester Bestandteil mehr der sportlichen Auseinandersetzungen. Man schwelgt in Erinnerungen. Das letzte Bundesliga-Derby wurde vor 20 Jahren noch im Olympiastadion gespielt, in jener Saison, als sich die Löwen nach zehn Jahren in Folge aus dem Oberhaus verabschieden mussten.

Und so bleibt das Drittliga-Duell bei der SpVgg Unterhaching (Sonntag, 19.30 Uhr, db24-Ticker) das einzige Kräftemessen, das etwas Lokalkolorit versprüht - und natürlich sind die Emotionen im Vergleich zum großen Stadtduell höchst überschaubar. Abzulesen allein schon aufgrund der geringen Zuschauerzahlen. Nicht mehr als 15.000 Fans können diese Partie im jeweiligen Stadion verfolgen.

Weiss & Blau für den TSV: Braucht 1860 eine neue Fan-Gruppierung?

Umfrage endete am 29.10.2024 17:00 Uhr
Ja, unbedingt!
79% (3787)
Nein!
21% (1012)

Teilnehmer: 4799

Nichtsdestotrotz will 1860 als Derby-Sieger aus dieser Begegnung gehen. Aus zweierlei Gründen: Um einen will die Giannikis-Elf nach dem Fehlstart den Trend fortsetzen und zum anderen gilt es die zwei Niederlagen aus der Vorsaison zu tilgen. “Es ist nicht schön, wenn 1860 zweimal gegen einen Stadtrivalen verliert”, erklärte Giannikis am Freitag: “Haching ist zu Hause ungeschlagen, wir sind die zweitbeste Mannschaft auswärts. Wir fokussieren uns auf dieses Spiel. Es ist ein besonderes Spiel. Wir wollen die Punkte, die wir gegen Wiesbaden liegen haben lassen, zurückholen. Nicht nur unsere drei Ex-Hachinger sind heiß, sondern wir als Mannschaft auch. Es wird intensiv zur Sache gehen.”

Personell hat Giannikis mit Problemen zu kämpfen: Während Linksverteidiger Leroy Kwadwo nach einer mehrtägigen Zwangspause wieder zur Verfügung steht, fallen vermutlich drei Spieler aus: Ersatztorwart Marco Hiller, Lukas Reich und Florian Bähr. Giannikis: “Marco hat es Anfang der Woche mit einer Grippe erwischt. Luki Reich kam krank aus der Nationalmannschaft zurück. Aber Bähr wird morgen wieder einsteigen. Er läuft schon wieder.”