VON OLIVER GRISS

Lange und unnötig auf die Folter spannten die Löwen-Amateure ihre Fans: Bis zur 57. Minute lag der Tabellenführer am Samstagnachmittag gegen das Schlusslicht aus Rain mit 0:1 in Rückstand, doch dann drehten die Giesinger auf und gewannen die Partie nach Toren von Gilbert Diep, Noah Klose (92.) und Mike Gevorgyan (95.) noch mit 3:1. Felix Hirschnagl: "Wir mussten in der 2. Halbzeit richtig Energie reinstecken, um das Spiel auf unsere Seite zu ziehen."

Ausschlaggebend war für die Löwen die rote Karte für Rains Maxhuni in der Nachspielzeit, die den Hausherren in die Karten spielte. Mit diesem Heimerfolg sind die Blauen frischgebackener Herbstmeister der Bayernliga Süd - doch es gibt einen Wermutstropfen: Sollte die Profi-Mannschaft nicht in die Zweite Liga aufsteigen, müsste die zweite Formation der Löwen in der Bayernliga bleiben, sollte sie diese Platzierung bis zum Saisonende halten.

So brüllte der Löwe: Bachmann, Thönig, Samey, Zentrich (94. Seils), Benede Aquayo, Gevorgyan, Garza (46. Kuhn), Kiefersauer (70. Wach), Leone, Luan Klose (46. Noah Klose), Diep (83. Martinovic).

Einen Krimi par excellence erlebten die Zuschauer am Trainingsgelände an der Grünwalder Straße 114 bei der U19-Partie zwischen 1860 und Fürth: Erst führten die Hausherren mit 3:1, dann lagen sie plötzlich mit 3:4 hinten. Doch selbst in Unterzahl (Samuel Althaus sah Gelb-Rot) gaben die Löwen nicht auf und siegten durch Tore der eingewechselten Fabio Wagner und Lucas Grancay noch mit 5:4. Zuvor trafen Matthias Roithmayr und Emre Erdogan für die Schittenhelm-Elf ins Schwarze. „Es war sensationell, dass wir in Unterzahl das Spiel noch drehen und zwei Tore machen konnten“, freute sich U19-Coach Jonas Schittenhelm, der aber die vielen Gegentreffer bemängelt: “Wir können nicht über 90 Minuten konsequent verteidigen. Dafür sind wir nach vorne immer für Tore gut. Das heute war ein Spiegelbild der aktuellen Saison. Es ist eine sehr wilde Truppe, aber nach vorne geht immer etwas!” Hinterher gab es für die U19-Löwen eine Finanzspritze für die Mannschaftskasse: 1860-Allesfahrer Roman Wöll überreichte der Mannschaft 815 Euro, ein Teil seiner “Einnahmen” von seinem 70. Geburtstag - eine feine Geste.

So brüllte der Löwe: Qela – Lippmann, Faßmann, Fodor, Fuchs – Tekin (68. Pereira de Azambuja), Althaus, Dursun – Roithmayr (74. Avdic), Plöttner (80. Grancay), Erdogan (68. Wagner).