VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

SPVGG UNTERHACHING - TSV 1860 MÜNCHEN 2:2.

So brüllte der Löwe: Vollath (db24-Note 4) – Kwadwo (4), Verlaat (5), Schifferl (4), Danhof (3) – Jacobsen (3), Deniz (4/90. Frey 4), Wolfram (3), Guttau (5/64. Philipp 4), Kozuki (2/64. Schröter 5)– Hobsch (3/84. Schubert 5).

So spielte der Gastgeber: Heide – Schwabl, Stiefler, Knipping (68. Hoops), Lamby (81. Henning) – Geis, Waidner, Skarlatidis (92. Adu), Maier – Jastremski, Kügel.

Tore: 0:1 (33.) Hobsch, 1:1 (49./Elfmeter) Skarlatidis, 1:2 (54.) Kozuki, 2:2 (58./Eigentor) Verlaat.

Gelbe Karten: Kügel, Schwabl – Hobsch, Deniz, Vollath, Jacobsen.

Zuschauer/Löwenanteil: 14.250/5.500.

Schiedsrichter: Cristian Ballweg (db24-Note 3,5). Der 29-jährige Referee geriet kurz nach dem Seitenwechsel unfreiwillig in den Mittelpunkt, als er Haching einen Kann-, aber nicht Muss-Elfmeter zugesprochen hat (1860-Kapitän Verlaat hatte einen leichten Kontakt mit Bast Maier, der zu Boden stürzte), den der Gastgeber letztlich verwandelte. In der Schlussphase dann auf der anderen Seite eine Situation, die bei selbiger Regelauslegung wie vor dem 1:1 auch zum Elfmeter führen hätte müssen, doch die Pfeife des Schiedsrichters blieb dieses Mal stumm, als Manuel Stiefler Verlaat am Trikot zupfte und der Holländer schließlich auf dem Hosenboden landete.

Die db24-Spielwertung: Note 4,0. Ja, mei: Eine Derby-Explosion hatten die Löwen im Vorfeld versprochen, letztlich war es ein laues Lüftchen, was die Giesinger im Angebot hatten. Wer so in ein Stadtduell geht, hat nicht verstanden, worum es geht - erst recht in der aktuellen Tabellensituation. Die Löwen von Anfang an pomadig, zurückhaltend - nicht richtig präsent. Und doch gehen sie in Führung - mit dem ersten Torschuss trifft Patrick Hobsch sehenswert nach butterweicher Kozuki-Flanke zum 1:0. Direkt nach dem Seitenwechsel gelingt Haching durch einen fragwürdigen Elfmeter der Ausgleich. Doch fast postwendend die neuerliche Führung für den Gast, als Kozukis Volleyschuss zum 2:1 im Hachinger Netz zappelt - unter gütiger Mithilfe von Torwart Konstantin Heide. Der Ausgleich zum 2:2 fiel nach einer gefährlichen Schwabl-Flanke, als letzter war Kapitän Verlaat am Ball, von dessen Knie die Kugel über die Linie sprang. Danach waren die Löwen dem Sieg näher als die Hausherren, doch der Ball fand den Weg nicht mehr ins Tor, auch weil Heide einmal spektakulär gegen Verlaat rettete. Auch wenn vier Tore fielen, stand die Partie nicht auf einem besonders hohen Niveau. In Neudeutsch sagt man: Es war ein Abnutzungskampf.

Die db24-Kurvenanalyse: Note 5,0. Logisch, imposant war es wieder, wie viele Löwen-Fans den Weg nach Unterhaching gefunden hatten. Diverse Anhänger legten den Silvestertag in den Oktober und zündeten Pyro-Technik ohne Ende. Dass dieser Spass teuer ist (auch wegen der mehrminütigen Spielunterbrechung), wird natürlich wieder ausgeblendet. Unschön auch die Plakat-Botschaft an die Staatsgewalt: “Ganz Giesing hasst die Polizei.” Muss das sein? Nein! Wetten, dass solche Nachrichten auch nicht gut bei der Stadt München ankommen? Nicht die Stadt will was von uns, sondern Sechzig will was von der Stadt. Einfach mal das Hirnkasterl einschalten! Wieder einmal ein Bärendienst an die Löwen!

Zum Lachen: Nagelsmanns Co-Trainer Sandro Wagner auf der Pressetribüne - ob er sich Input für die deutsche Nationalmannschaft geholt hat?

Zum Weinen: Die Löwen reden sich die Situation schön - nach zehn Spieltagen sind sie mit 13 Punkten Elfter. Und das in dieser Rumpelliga. Wann wacht dieser Verein endlich auf?

Der Trainer-Check: Note 5,0. Nichts gegen Agis Giannikis als Mensch. Er ist ein ganz feiner Kerl. Aber wenn die Mannschaft so in ein Derby geht, muss man sich ernsthaft fragen, wie sich die Löwen auf dieses Spiel vorbereitet haben. Natürlich steht auch ein Gegner auf dem Platz - aber wovor hatte 1860 in den ersten 45 Minuten Respekt? Fragwürdig auch, warum Giannikis nach 64 Minuten mit dem Japaner Kozuki den besten Löwen ausgewechselt hat. War er nicht verletzt, hat diese Entscheidung mit Sicherheit nicht zu Qualitätsschub beigetragen.

Mein Löwen-Held: Manni Schwabl. Ein Präsident, wie man ihn sich für Sechzig wünscht. Mit ihm würde der Klub in Deutschland wieder anders wahrgenommen werden. Gibt’s keine Chance, Manni?

Der beste Spieler auf dem Platz: Soichiro Kozuki (db24-Note 2): Sehr agil. War bei beiden Löwen-Toren beteiligt: Das 1:0 leitete er mit einer Maßflanke ein, das zwischenzeitliche 2:1 besorgte er mit einem technisch hochwertigen Schuss selbst. Weiter so!

Der Löwen-Spruch des Tages: “Der Papa ist immer froh, wenn der eigene Sohn trifft.” Ex-Torjäger Bernd Hobsch über das 1:0 von Patrick.

So schaut’s aus, Sechzig: So wird’s wieder ein verlorenes Jahr - und im Sommer 2025 gibt’s dann den nächsten Umbruch?