Nach Sturm auf Fan-Zug: Fünf Aufsichtsräte treten bei Hansa Rostock zurück
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 29.10.2024 11:49
- 48 Kommentare
VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Das ist mal konsequent! Nach dem feigen Angriff von rund 150 vermummter Täter auf einen Sonderzug mit Fans von Rot-Weiss Essen haben fünf Aufsichtsräte von Drittligist Hansa Rostock ihren Rücktritt erklärt. “Seit einiger Zeit beobachten wir eine Entwicklung, die uns mit Sorge erfüllt”, erklärten Rainer Lemmer, Christian Stapel, Henryk Bogdanow, Frank Schollenberger und Immanuel Fuhrmann in einer gemeinsamen Erklärung zu ihrem Rückzug. Konkret auch auf den Angriff bezogen schrieben sie: »Hier wurde für uns eine rote Linie überschritten!”
Die Essener Anhänger waren am Samstag auf dem Weg ihrer Mannschaft in Rostock. Der Zug war in Brandenburg zum Halten gebracht und nach Angaben der Polizei von einer vermummten Tätergruppe attackiert worden. “Beispielhaft sind Ereignisse aus jüngster Vergangenheit wie eine Attacke auf einen Personenzug mit anreisenden Gästefans, rassistische Entgleisungen, Diskriminierungen und schlussendlich die gezielte Diffamierung eines Aufsichtsratsmitgliedes im Stadion”, heißt es in der Erklärung der Aufsichtsräte: Wir wollen uns nicht schweigend mit dieser Entwicklung gemein machen, bitten alle Mitglieder, Fans und für den Verein tätige Personen einige Sekunden innezuhalten und das Geschehene zu reflektieren.”
Die fünf zurückgetretenen Funktionäre saßen von drei bis neun Jahre im Kontrollgremium des früheren Erstligisten. Der Rückzug zeigt, dass auch der Ost-Klub bezüglich der Fanarbeit ein großes Problem hat.