Nach dem historischen 1:5 in Cottbus: So schaut`s aus, Sechzig!
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 29.10.2024 17:05
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
ENERGIE COTTBUS - TSV 1860 MÜNCHEN 5:1.
So brüllte der Löwe: Vollath (db24-Note 4) - Danhof (5/46. Reich 4), Verlaat (5), Schifferl (5), Kwadwo (6/46. Bähr 4)- Jacobsen (4/85. Kloss), Deniz (5) - Schröter (4/62. Kozuki 4), Philipp (5/62. Frey 4), Wolfram (5) - Hobsch (4).
So spielte der Gastgeber: Bethke - Hasse, Kusic, Slamar, Bretschneider - Pelivan (70. Borgmann) - Cigerci (78. Rorig), Möker (62. Juckel) - Copado (62. Pronichev), Thiele, Halbauer (46. Krauß).
Tore: 1:0 (3.) Möker, 2:0 (21.) Copado, 2:1 (26.) 3:1 (30.) Copado, 4:1 (45+1) Cigerci, 5:1 (61.) Thiele.
Gelbe Karten: Pelivan - Reich.
Zuschauer/Löwenanteil: 14.779/1.040.
Schiedsrichter: Daniel Bartnitzki (Note 1,5). Der 28-jährige Referee aus Erfurt bot eine astreine Leistung, wobei man aber auch sagen muss, dass er keine großen kniffligen Aufgaben an diesem Sonntagnachmittag zu lösen hatte. So stellt man sich eine Schiedsrichter-Leistung vor. Chapeau!
Die db24-Spielwertung: Note 2,5. Nein, es war nicht so, dass Energie Cottbus den Drittliga-Fußball neu erfunden hat. Das Mindset von Energie war einfach besser: Leidenschaft, Emotionalität und Hartnäckigkeit haben genügt, um diesen deutlichen Heimerfolg zu feiern - und 1860 die höchste Niederlage in der Dritten Liga zuzufügen. Obwohl die Löwen eigentlich hätten gewarnt sein müssen, lagen sie schon nach 30 Minuten mit 1:3 aussichtslos im Hintertreffen. Die Abwehr wurde ein ums andere Mal ausgehebelt - das ging so einfach, dass sich selbst die Cottbuser hinterher über das Auftreten der Löwen wunderten. Mit dem Pausenpfiff das Cottbuser 4:1 durch Mittelfeld-Ass Cigerci. Nach dem Seitenwechsel machte es der neue Tabellenführer mit dem Gast etwas gnädiger: Nur Timmy Thiele traf noch zum Endstand - und die Löwen hatten nicht die Mittel, um das Ergebnis aufzuhübschen.
Die db24-Kurvenanalyse: Note 5,0. Logisch, jeder, der sich auf den Weg in die Lausitz gemacht hat: Dickes Kompliment! Jedoch können weder Hasan Ismaik (“Scheiß Investor!”), noch die Gastgeber (“Ossi-Schweine”) etwas dafür, dass 1860 immer uninteressanter wird. Unnötig auch: Als die Mannschaft nach dem Schlusspfiff in die Kurve kommen wollte, schickte man Verlaat & Co. wieder weg. Danach pfiffen die Fans die Löwen aus.
Zum Lachen: Wenigstens gab’s keine Panne auf der Rückfahrt - Busfahrer Nico Vater brachte die Löwen wohlbehütet wieder nach München-Giesing zurück. Immerhin etwas nach diesem ernüchternden Cottbus-Ausflug.
Zum Weinen: Bittere Rekord-Niederlage für 1860 in der Dritten Liga - und damit das 1:5 in Magdeburg aus August 2019 eingestellt.
Der Trainer-Check: Note 6,0! Wenn man diese Leistung sieht (und die Verteidigung fängt auch schon vorne an), fragt man sich: Was machen die Löwen eigentlich beruflich? Und für diese einschläfernde ohne Esprit auftretende Performance ist Agis Giannikis verantwortlich zu machen - aber wen wundert’s: Im Training haben sich auch immer alle ganz doll lieb. So tritt dann 1860 auch in der Dritten Liga auf. Ein Olaf Bodden beispielsweise hätte in diesem Giesinger Streichelzoo seinen Vertrag von sich aus aufgelöst.
Mein Löwen-Held: Torben Hoffmann, früherer Bundesliga-Stratege des TSV, ist am Spieltag runde 50 Jahre alt geworden. Wenigstens Turbo erinnert an schönere Tage mit den Löwen. Er liegt auf Platz 10 im Ranking “Meiste Spiele für Sechzig” - mit 243 Einsätzen in der Ersten und Zweiten Liga. Der Pressestelle war der Ehrentag von Hoffmann leider keinen Eintrag auf den Social Media-Kanälen wert. Sind wir wirklich noch ein Traditionsverein?
Der beste Spieler auf dem Platz: Luca Copado, der einzige Münchner auf dem Platz im Dress der Cottbuser, avancierte mit zwei Treffern zur herausragenden Figur in diesem ehemaligen Bundesliga-Duell (db24-Note 2). Unbekümmert, willig und torgeil. Da hatte Papa Francisco Copado, der erstmals im Stadion war, seine wahre Freude daran.
Der Löwen-Spruch des Tages: “Wir haben 1:5 in Cottbus verloren - aber da kann kein Trainer der Welt was ändern. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen.” Rene Vollath.
So schaut’s aus, Sechzig: Solange die Leute bei 1860 nicht verstehen, dass dieser Verein kein Bastelstüberl ist, um möglicherweise das eigene Ego zu befriedigen, wird das nichts mehr. Schade.
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