VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Dass sich Meister-Löwe Fredi Heiß ein Stadion-Verbot fürs Grünwalder selbst auferlegt hat, ist bekannt (db24 berichtete) - doch der Klub lässt ihn selbstverständlich auch in Teneriffa nicht los. Auf die spanische Insel flüchtet der frühere Nationalspieler immer, wenn's in München kalt und trist wird. So auch zu seinem 84. Geburtstag, den er gestern gefeiert hat.

Wenn er an die Feindseligkeiten bei 1860 München denkt, dann bleibt ihm die Spucke weg. “Diese ganzen Machtkämpfe, Intrigen und persönlichen Animositäten sind nicht mehr auszuhalten. Die Vereinsführung hat lange genug versucht, Investor Hasan Ismaik loszuwerden. Funktioniert hat es nicht. Wenn es so weitergeht, wird Sechzig in der Bedeutungslosigkeit verschwinden”, wird Heiß gegenüber der Abendzeitung sehr deutlich.

Und weiter: “Ich warte immer noch auf die Antwort auf die Frage, die ich bei der Mitgliederversammlung gestellt habe: Wo wollen diese Leute im Verwaltungsrat, die von Sport keine Ahnung haben, denn hin mit dem Verein? Hauptsache Grünwalder Stadion und Giesing? Hauptsache kein Geld vom Investor annehmen? Ist ihnen der Abstieg wurst? Wie soll das denn funktionieren im Profifußball?”

Heiß spricht das an, was viele denken. Viele trauen sich aber nicht, dies zu thematisieren oder haben mit 1860 bereits abgeschlossen, um den Finger in die Wunde zu legen. Was den früheren Top-Fußballer bis heute anwidert, war die Kampagne gegen den mittlerweile zurückgetretenen Vize-Präsidenten Hans Sitzberger: “Wie manche Vereinsfunktionäre mit Hans Sitzberger umgegangen sind, wie sie einen derart verdienten Löwen eliminiert haben, das war ekelhaft.”

Der Verwaltungsrat um den Vorsitzenden Sascha Königsberg, Nicolai Walch und Sebastian Seeböck u.a. hatten Sitzberger das Vertrauen entzogen. Der Münchner Reinigungsunternehmer, der viel Geld in die Löwen über all die Jahre steckte, durfte sogar nicht mehr an der Laufgruppe des TSV 1860 teilnehmen. Im Sommer 2024 sagte Sitzberger dann gegenüber der “Passauer Neuen Presse”: “Ich glaube einfach, dass der Verwaltungsrat in der aktuellen Besetzung Gift für unseren Verein ist.” Die MV bestätigte den Verwaltungsrat mit 9:0-Stimmmen (mit zwei personellen Veränderungen) - inzwischen ist das Präsidium im Visier des Kontrollgremiums, in Folge der Unterzeichnung des Darlehensvereinbarungs mit Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik.