VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Wie groß sind die finanziellen Probleme beim Drittliga-Vorletzten SpVgg Unterhaching?

Laut “tz” müssen die Vorstädter mit ihrem Gesamtetat von acht Millionen Euro für den Gesamtverein bis Saisonende bis zu zwei Millionen Euro abbauen - das soll die Forderung des Aufsichtsrats an Präsident Manni Schwabl sein. Impliziert sind demnach auch viele Entlassungen, bis zu 25 Mitarbeiter. Es gibt bereits personelle Entscheidungen. Auch die Pressestelle soll davon betroffen sein.

Gegenüber dem Blatt machte Schwabl vor dem letzten Heimspiel des Jahres gegen Dynamo Dresden (Samstag, 14 Uhr) offenbar nicht den Eindruck, dass die Situation existenzgefährdend ist: “Die Einnahmenseite in der Dritten Liga ist halt irgendwann erschöpft, auf der anderen Seite hast du Kosten, die immer mehr steigen. Ich glaube, es gibt keine Branche auf dem Globus, die momentan nicht zu kämpfen hat. Irgendwann musst du an die Kostenstruktur ran, das ist kein Geheimnis und auch Konsens in unseren Gremien. Wir haben immer gesagt, dass wir das gemeinsam anpacken wollen, dass wir um 20 bis 25 Prozent runter müssen mit den Belastungen.“ Und weiter: “Klar müssen wir jeden Stein umdrehen. Wir werden uns alle Positionen genau anschauen, aber eines kann ich jetzt schon sagen: Das NLZ ist das Letzte, wo wir den Rotstift ansetzen werden.“

Am Plan, den Sportpark von der Gemeinde Unterhaching zu kaufen, wird sich nichts ändern. Der Pachtvertrag wurde bis Ende 2026 nun erst einmal verlängert - jedoch zu neuen Konditionen. Interessant: Neu ist laut “Merkur”, das es neuerdings eine Genehmigung für die zusätzliche Nutzung des Stadions für den Spiel- und Übungsbetrieb verschiedener Mannschaften des FC Bayern München (Jugendmannschaften, Amateure, Frauen, Freundschaftsspiele der Profimannschaft” gibt. “Es wird sich um eine limitierte Anzahl an Spielen von Mannschaften des FC Bayern handeln, pro Jahr weniger als 20”, erklärte Rathaussprecher Simon Hölzl gegenüber dem “Merkur”. Die Kooperation mit dem FC Bayern nimmt weiter Fahrt auf.

Im Lager der Löwen wird diese Nachricht bestimmt mit Interesse verfolgt, zumal die U21 des FC Bayern im altehrwürdigen Grünwalder Stadion ihre Heimspiele austrägt. Ändert sich durch die Stadion-Kooperation mit Haching etwas an diesem Status? Wahrscheinlich nicht, denn die Strategie des FC Bayern war bislang, die Giesinger Kultstätte nicht aufzugeben - auch um an diesem Standort weiter den Fuß drin zu haben. Denn sollten die Bayern-Amateure wieder in die Dritte Liga aufsteigen, brauchen sie für die Lizenzierung das Grünwalder.