"Gegen einen starken Gegner wenig zugelassen": Bewertet Giannikis seine Löwen richtig?
- VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
- 12.01.2025 09:17
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Als Agis Giannikis (44) beim verlorenen Jahresfinale in Aue (1:3) von db24 gefragt wurde, warum die Performance in 2025 werde, versprach der Deutsch-Grieche eine positive Entwicklung: "Weil wir weiter sind, weil wir mehr Erfahrungswerte haben von der Hinrunde. Weil die Mannschaft zusammengewachsen ist und die Abläufe mehr stehen. Und ich glaube nicht, dass wir dann so viele Chancen wie heute liegenlassen."Nach zwei Testpleiten gegen die beiden bayerischen Zweitligisten Jahn Regensburg (1:2) und Greuther Fürth (2:3) muss man aber konstatieren: Es ist wie gehabt bei 1860 München! Hinten stehen die Löwen recht ordentlich, halten mit Eifer und Herzblut dagegen, vorne ist jedoch meist alles auf Zufall aufgebaut. Eine klare Handschrift des Trainers ist weiter nicht zu erkennen.
Es ist wahrlich keine Schande gegen höherklassige Teams zu verlieren, jedoch kommt es auch auf das WIE an - und genau diese Tatsache versprüht wenig Optimismus vor dem Rückrunden-Start in Saarbrücken (Samstag, 14 Uhr, db24-Ticker). Zumal man den Eindruck nicht los wird, Giannikis hat noch immer keine Stammformation gefunden, die Saarbrücken schlagen kann. Julian Guttau, prinzpiell der beste Offensivspieler des TSV 1860, saß zunächst nur auf der Bank. Mildernd hinzu kommt bei der Bewertung, dass er natürlich auch mit Personalsorgen zu kämpfen hat: Am gestrigen Samstag fiel beim Marathontest über 120 Minuten neben zahlreichen Stammkräften wie Jesper Verlaat oder Raphael Schifferl obendrein auch noch Mittelfeldabräumer Thore Jacobsen kurzfristig mit einer Grippe aus.
Giannikis’ Fazit nach den beiden Härtetests: „Das erste Testspiel war zum Reinkommen. Heute haben wir auf einem guten Platz gegen einen starken Gegner wenig zugelassen.” Richtig stark war Fürth aber nicht, im Vergleich zum Herbst, als der Löwe mit 3:1 gewann, hat der Zweitligist gewaltig an Qualität eingebüßt. Das Weihnachtsfinale verlor Fürth übrigens gegen den HSV mit 0:5 und stürzte auf Rang 14 ab. Giannikis weiter: “Der Elfmeter ärgert mich, weil er aus einem Ballverlust zustande kam. Daneben hatten wir viele Potentiale, um offensiver noch gefährlicher zu werden gegen eine klassenhöhere Mannschaft. Das müssen wir mitnehmen.“
Und das 2:3 in Fürth, bei dem der eingewechselte Torwart Rene Vollath mit einem Fehler den unnötigen Ausgleich zum 2:2 ermöglichte, bewertet Giannikis so: “Je länger das Spiel ging, umso besser kamen wir rein. Wir hatten viele gute Offensivmomente mit zwei Toren“, fand der 44-Jährige, der bei seiner Analyse die Schlussphase außen vor ließ, bei der er verstärkt auf die eigenen Talente wie Emre Erdogan, Finn Fuchs oder Mike Gevorgyan setzte: „Unsere Jungen haben etwas Lehrgeld bezahlt. Dafür haben wir sie heute mal alle im Wettkampf gesehen. Für viele war es das erste Mal. Es ist klar, dass sie die Abläufe nicht kennen, dass vieles nicht automatisiert ist. Aber alle haben gute Ansätze gezeigt. Sie konnten jedoch auch sehen, woran sie noch arbeiten müssen. Bei der Gewissenhaftigkeit und Aufgabenerfüllung müssen sie gewisse Schritte machen.“