VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Freilich, bei 1860 München freut man sich narrisch über den 2:1-Auswärtscoup in Köln - doch trotzdem ist Geschäftsführer Dr. Christian Werner kurz vor dem Deadline-Day umtriebig: Am Sonntagmittag, wenige Stunden nach der Rückkehr aus der Domstadt, trainierte der Bundesliga-erfahrene und äußerst flinke Linksverteidiger Anderson Lucoqui von Zweitligist Eintracht Braunschweig mit (machte einen ordentlichen Eindruck in der rund 80-minütigen Einheit auf dem Einserplatz, db24 berichtete). Am Sonntagabend brachte dann "Sky" ein heißes Gerücht auf den Markt - Mittelstürmer Dickson Abiama vom 1. FC Kaiserslautern soll ein Löwe werden. Und siehe da: Der wendige Abiama war am Montagnachmittag mit seinem Berater schon an der Grünwalder Straße 114 - db24 entdeckte ihn. Wir haben das erste Foto von Abiama. Kurz nach Veröffentlichung dieses Textes machte 1860 den Deal schließlich offiziell. Der Leih-Löwe bekommt die Nummer 9, die schon viele große Löwen wie Martin Max, Peter Pacult oder Rudi Brunnenmeier getragen haben. In der Vorsaison hatte Joel Zwarts die Rückennummer getragen. Seitdem war sie nicht vergeben.

Abiama freut sich auf die neue Herausforderung in München-Giesing: „Ich kann es kaum erwarten, hier loszulegen. Ich werde alles versuchen, um der Mannschaft mit meinem Einsatz und mit Toren zu helfen.“ Sein erstes Training bestreitet der Neu-Löwe am Dienstag um 10.30 Uhr. Die Einheit ist öffentlich.

Möglich machte Werner den Überraschungsdeal: „Dickson Abiama ist ein spannender Spieler, der viel Tempo mitbringt. Wir sind der Überzeugung, dass er uns in der aktuellen Situation extrem helfen kann, weil er sowohl den verletzten Morris Schröter 1:1 auf der Außenbahn ersetzen kann als auch eine zusätzliche Option für den Sturm ist, so dass wir durch ihn zusätzliche taktische Mittel bekommen.“

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Der 1,84 Meter große Angreifer aus Nigeria (Marktwert 500.000 Euro) kam in dieser Saison zu fünf Zweitliga-Einsätzen für den FCK. Seit dem 29. September, dem 0:0 in Regensburg, wurde der 26-Jährige aber nicht mehr berücksichtigt. Abiama kommt insgesamt auf 90 Zweitliga-Einsätze und erzielte dabei 13 Tore. 24mal stürmte er sogar in der Bundesliga für Greuther Fürth. Abiama hat eine bemerkenswerte Geschichte zu erzählen: Er wuchs mit seiner Familie in Nigeria auf. Die Eltern gingen aber zunächst alleine nach Deutschland - ohne Dickson. 2016 war die Familie wieder vereint - im fränkischen Mögeldorf. Der kleine Dickson war immer auf dem Bolzplatz. Dort lernte er die Sprache und absolvierte erfolgreich seinen Hauptschulabschluss. 2017 spielte Abiama mit Mögeldorf in der Kreisklasse 4 und schoss sein Team in seiner ersten Saison mit 27 Toren zur Vizemeisterschaft. Es dauerte nicht lange, bis höherklassige Vereine auf ihn aufmerksam wurden. Über Quelle Fürth, Eltersdorf und Greuther Fürth landete er beim 1. FC Kaiserslautern. Die Pfälzer verpflichteten den Stürmer im Januar 2024 für 150.000 Euro. Spielpraxis soll Abiama jetzt für den Rest der Rückrunde in München-Giesing bekommen und mit seiner Offensiv-Power dazu beitragen, dass sich die Löwen schnell retten.

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Und Lucoqui? Hat Bundesliga-Erfahrung bei Mainz und Bielefeld gesammelt, steht jetzt in Braunschweig seit einigen Monaten auf dem Abstellgleis. Der 27-jährige Linksverteidiger darf nur noch bei der U21 der Niedersachsen mittrainieren. Löwen-Trainer Patrick Glöckner kennt den Spieler, arbeitete mit ihm in seiner Zeit bei Hansa Rostock zusammen.

Schlägt 1860 auf der Zielgeraden gar noch zweimal zu?

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db24 meint: Abiama ist ein äußerst beweglicher Stürmer, der unberechenbar ist und den Löwen ganz neue Möglichkeiten in der Offensive bieten würde. Kommt er nur ansatzweise an seine Top-Form heran, wird er die Dritte Liga und damit 1860 bereichern.