VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Nein, der Marathon ist für Patrick Glöckner (48) noch lange nicht vorbei. Die zwei Siege gegen die beiden Reserven von Hannover (3:1) und Dortmund (1:0) waren Etappenziele, mehr aber auch nicht. Ausrasten ist jetzt nicht - und so geht's schon am morgigen Mittwoch weiter: Mit dem Gastspiel in Wiesbaden (19 Uhr, db24-Ticker) - und weil seine Löwen am Sonntag Kraft gelassen haben und der Gegner zwei Tage mehr Ruhepause in der Englische Woche hatte, kündigt Glöckner bereits im Vorfeld eine neuformierte 1860-Mannschaft an. "Die ein oder andere Position werden wir auffrischen."

Dass Glöckner sich auf seine Nachrücker verlassen kann, hat der Heimsieg einmal mehr verdeutlicht, als Thore Jacobsen, Julian Guttau, David Philipp, Tim Kloss oder Lukas Reich nach ihrer Einwechslungen in der Schlussphase alle nochmal für frischen Schwung gesorgt hatten. “Die Einwechselspieler haben Energie und Genauigkeit reingebracht. Es war wichtig, dass die Jungs auf den Punkt da waren.” Und so wird man in Wiesbaden den ein oder anderen Akteur davon in der Startelf sehen.

Dass die Wiesbadener in der Englischen Woche einen körperlichen Vorteil haben, das wollte Glöckner nicht groß thematisieren - und dennoch sagte er dazu: “Wiesbaden hat zwei Tage mehr Pause und sie spielen zu Hause. Ich will nicht nach Ausreden suchen, aber das ist schon ein Unterschied in einer Englischen Woche.”

Aber die jüngst erzielten Laufwerte gegen Dortmund stimmen Glöckner sehr positiv. “Wir sind im hochintensiven Bereich mit 24,5 km/h. Wir haben die beste Saisonleistung absolviert, sind die meisten Meter gelaufen. Wir sind an unsere Benchmark gekommen, was wir laufen müssen, um in unsere Performance zu kommen. Die haben wir alle erreicht. Wir haben alles getoppt, was wir bisher hatten.”

Das intensive Training unter Glöckner zahlt sich immer mehr aus - und doch weiß der frühere Eintracht Frankfurt-Profi, dass die Löwen im Abstiegskampf noch viel Arbeit vor sich haben. “Vier Punkte nach hinten sind trügerisch. Wir befinden uns immer noch im Abstiegskampf.” Erneut betonte Glöckner, dass man “45 Punkte plus ein Punkt wegen der schlechten Tordifferenz” benötige, um am Ende über dem Strich zu stehen. Glöckner ist sich sicher, dass ihn seine Mannschaft nicht im Stich lässt: “Wir haben jetzt zweimal hintereinander gezeigt, dass es funktioniert. Das müssen wir uns einprägen, ehrlich auf dem Platz arbeiten und keine Abkürzung nehmen.”

Dass Wiesbaden ordentlich PS unter der Haube hat (das Hinspiel verlor 1860 mit 2:3), das weiß Glöckner: “Es ist für sie die letzte Chance, nochmals oben anzugreifen. Aber wenn wir Einsatz und Leidenschaft wie zuletzt auf den Platz bringen, haben wir die Möglichkeit, einen solchen Gegner zu schlagen.”

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