Schmidt fühlt sich von Shehata gestört: "Das ganze Theater wird ein bisschen viel"
- Oliver Griss
- 15.04.2013 17:15
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VON OLIVER GRISS
Der Druck setzt ihm zu: Alex Schmidt. Foto: GRISSDer Löwen-Trainer redet sich in Rage - und will Korrekturen am Kader vornehmen, falls er bleiben darf
Als Alexander Schmidt im November 2012 seinen Dienst als Zweitliga-Trainer beim TSV 1860 antrat, wusste er, auf was er sich einlässt - doch jetzt wird ihm die nervenaufreibende Arbeit an der Grünwalder Straße offenbar zu viel. Schuld daran: Der tägliche Wahnsinn bei Münchens großer Liebe. Auslöser: Die sportliche Stagnation, die Investor Hasan Ismaik zur Weißglut bringt. Dass Schmidt selbst dafür verantwortlich ist? Vergessen. Ihm passt es nicht, dass Ismaik den dreimaligen Afrikameister Hassan Shehata als Beobachter installiert hat bei 1860. "18 von 18 Bundesligatrainern würden in so einer Situation öffentlich immer sagen, dass es ihnen nichts ausmacht. Aber das sind doch die normalen Floskeln”, meinte Schmidt am Montag im Journalistenkreis, "es ist jetzt ein Punkt erreicht, an dem ich das alles nicht mehr sagen kann. Das ganze Theater wird im Moment ein bisschen viel. Und wenn ich jetzt auch schon aus der Mannschaft immer öfter höre, dass es sie stört und nervt, kann ich mich auch nicht mehr hinstellten und sagen, dass es keine Belastung ist.”
Bei 1860 steht man immer im Fokus des Interesses: Einerseits kann es hypen, andererseits auch belasten. Schmidt belastet es: "Ich will das alles wirklich nicht als Ausrede für unsere Leistung in Hamburg gelten lassen." Tut er aber offenbar doch- Schmidt: "Als Herr Shehata am vergangenen Freitag hier ankam, schaust du doch bei dem Menschenauflauf automatisch vom Trainingsplatz mal nach draußen, was da los ist." Menschenauflauf? Mehr als 15 Reporter und Fotografen waren es übrigens nicht. Harmlos eigentlich. In der Bundesliga ist so ein Medienaufkommen gang und gäbe.
Und weil Schmidt bezüglich einer Vertragsverlängerung das Vertrauen von Geschäftsführer Robert Schäfer spürt, hat er bereits Vorstellungen, wie es in der neuen Saison weiter gehen soll: "Der Druck ist hier ja enorm hoch, alle wollen aufsteigen. Aber dann will ich auch den Kader für die kommende Spielzeit so zusammenstellen, wie ich ihn brauche. Wenn wir wirklich hoch wollen, müssen wir Korrekturen vornehmen, das ist klar." Und falls es einige nicht mehr wissen: Der Kader wurde von Schmidt vor einiger Zeit noch für aufstiegstauglich bewertet.
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