VON OLIVER GRISS

Ex-Präsident Schneider ergreift Partei für Noor Basha: Weil der 1860-Geschäftsführer dem KVR einen Brief schreibt, muss der Jordanier Deutschland noch im August verlassen

Eigentlich hatte sich Ex-Präsident Dieter Schneider (66)  vorgenommen, ohne Wortbeitrag bei der 1860-Mitgliederversammlung auszukommen, doch dann tat er´s doch: Schneider warf 1860-Geschäftsführer Robert Schäfer vor, gelogen zu haben und dafür verantwortlich zu sein, dass Noor Basha die Ausreise aus Deutschland droht.

Zuvor hatte der Investor-Cousin in sehr gutem Deutsch Schäfer und Verwaltungsrat Otto Steiner vorgeworfen, dass das Duo alle Hebel in Bewegung setze, um den Jordanier “aus dem Land zu vertreiben”. Schäfer soll dem KVR schriftlich mitgeteilt haben, dass Basha ohne Beschäftigung beim TSV 1860 sei. Daraufhin bekam Basha unangenehme Post  vom KVR, dass er Deutschland umgehend verlassen solle.  Eigentlich wäre das Visum des 27-Jährigen  (“Ich kann seit diesem Bescheid kaum mehr schlafen”) bis Januar 2014 gelaufen - aber weil Schäfer Basha beim KVR anschwärzte, soll er nun in den nächsten vier Wochen zurück nach Jordanien.

Ein peinliche Nummer von Schäfer. Seine Version: “Herr Basha wollte bei der KGaA angestellt werden. Weil wir aber Geld sparen müssen, haben wir den Investor gesagt, dass wir das Geld vorher dafür brauchen. Das ist aber nie passiert.” Geht man so mit der Familie um, die nicht nur den Verein gerettet hat, sondern auch zig Arbeitsplätze, u.a. auch den von Schäfer selbst?

Und genau deshalb sah sich Schneider am Sonntagnachmittag fast gezwungen, Partei für die Investorenseite zu ergreifen: “Robert, Du hast nicht erwähnt, dass Du die Ausländerbehörde informiert hast und Noor Basha einen Ausreisebeschluss erhalten hat. Wenn wir es ernst nehmen mit dem Investor, dann sollten wir solche Dinge klarstellen. Erst sagt Schäfer, dass die Tür zum Investor offen stehe, aber die Sache mit Basha hat er zunächst verschwiegen. Schäfer hätte Ismaik und Basha über seinen Schritt informieren müssen.” Viel Zeit bleibt Basha jetzt nicht mehr, um die Dinge zu klären.

Gerhard Mayrhofer, der neugewählte Löwen-Präsident, muss zum Start gleich einen sehr schwierigen Fall lösen…

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