VON OLIVER GRISS UND PHILIPPE RUIZ (FOTO)

Meister-Löwe Fredi Heiß hat Angst, dass die Saison für 1860 wieder im Mittelmaß endet: “Funkel kann nicht zaubern, aber er kann die Mannschaft zum Laufen bringen”

Fredi Heiß (72) hat mit dem TSV 1860 schon viele Höhen, aber noch mehr Tiefen durchgemacht. Aktuell leidet die Löwen-Legende mal wieder - der Grund: Die Zweitliga-Elf der Löwen macht Sorgen, dreimal in Folge hat sie nicht gewonnen, zuletzt beim 0:0 in Aalen nicht überzeugt. “Ich sehe wenig Chancen für 1860 im Aufstiegsrennen einzugreifen - derzeit. Es ist für 1860 nicht einfach, mit diesem Spielermaterial System zu spielen”, sagte Heiß gegenüber dieblaue24: “Wir haben doch mit Benny Lauth nur noch einen echten Fußballer drin…”

Trainer Friedhelm Funkel nimmt Heiß aber in Schutz: “Der Funkel kann doch nicht zaubern, der Kader gibt nicht mehr her. Aber: Der Trainer kann die Mannschaft zum Laufen bringen. Damit kann man in der Zweiten Liga auch einige Mängel verdecken. Ich finde, 1860 sollte jetzt noch unbedingt noch etwas für die Offensive tun - und am besten auch noch einen Mittelfeldspieler, der das Spiel lesen kann, verpflichten. Daniel Halfar, unser zweitbester Fußballer, ist ja leider nicht mehr da…”

Dass Präsident Gerhard Mayrhofer nun grundlegend das System bei 1860 infrage stellt, findet Heiß positiv: “Mit seiner Kritik trifft Mayrhofer den Nagel auf den Kopf. Wo ist denn im Verein die Philosophie? Seit Jahren schleppen wir uns von Saison zu Saison - und die Mannschaft wird sukzessive schwächer.”

Auch für Heiß ist jetzt die Zeit gekommen, dass man Gesellschafter Hasan Ismaik in den Planungen beim TSV 1860 richtig mit einbinden muss. “Ich bin mir zwar nicht sicher”, sagt Heiß, “ob Ismaik tatsächlich noch Lust auf 1860 hat. Aber wenn ja, dann sollte er jetzt Vorschläge machen, mit welchen Leuten er 1860 aufstellen will. Es ist halt mal so: Wenn ein Weg keinen Erfolg bringt, dann gehören die Leute ausgetauscht - so wird das wohl Ismaik sehen.”