VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Bis Ende März soll die Trainer-Frage beim TSV 1860 endgültig geklärt sein: Bleibt Friedhelm Funkel - oder tauscht der Löwe seinen Übungsleiter erneut aus, nachdem der nächste Anlauf in die Bundesliga gescheitert ist?

Der 60-jährige Rheinländer macht - obwohl in den acht Rückrundenspielen nur ein mickriger Sieg für die Löwen herausgesprungen ist - kräftig Werbung in eigener Sache: Funkel verweist auf die Verbesserung der Offensive (“Das ist ein deutlicher Fortschritt”), die Einführung des neuen Löwen-Pressings (“Das muss unser Fußball der nächsten Wochen und Monate sein”) - und die gute Nase auf dem Winter-Transfermarkt: “Es zeigt, dass ich da ganz richtig gelegen habe.”

Allen voran Yuya Osako, den Funkel dank seiner Japan-Vergangenheit (Takahara, Inui) zu einem Wechsel zu 1860 überzeugen konnte, lässt die Löwen schwärmen. In sechs Zweitligaspielen erzielte der japanische WM-Kandidat vier Tore und bereitete einen weiteren Treffer vor. Eine Quote, die es seit Jahren nicht mehr an der Grünwalder Straße gab.

Und so wird Osako, die neue Sturm-Hoffnung der Blauen, unfreiwillig Funkels größter Trumpf im Vertragspoker. “Ich werde natürlich versuchen, Einfluss auf den Berater zu nehmen, über Thomas Kroth, mit dem ich seit Jahrzehnten eng zusammenarbeite.  Durch ihn kam auch erst der Kontakt zustande, weil er weiß, wie ich mit japanischen Spielern umgehe. Ich will Yuya behalten. Wer verliert schon gern so einen Spieler. Ich hoffe, dass wir das hinkriegen.“

Könnte auch heißen: Wenn Funkel bei 1860 bleiben darf, dann steigen möglicherweise auch die Chancen, dass Osako nicht von der Aufstiegsklausel im Sommer Gebrauch macht (er darf für 1,6 Millionen Euro gehen) und die Löwen auch in der Saison 2014/2015 mit seiner Genialität glücklich macht…

Ist Osako der beste Löwen-Profi seit zehn Jahren? Und: Wie würden Sie Osako überzeugen, bei 1860 zu bleiben? Diskutieren Sie mit!