VON OLIVER GRISS

Riesen-Wirbel beim nächsten Löwen-Gegner: Die finanziellen Sünden der Vergangenheit könnten dem 1. FC Kaiserslautern jetzt noch einmal einholen. Nach Angaben des Bundes der Steuerzahler Rheinland-Pfalz sind in den letzten zehn Jahren rund 100 Millionen Euro Steuergelder des Landes illegal an den Klub geflossen. Innenstaatssekretär Günter Kern gab an, dass die Kommunalaufsicht die Stadt Kaiserslautern um Aufklärung gebeten habe.”Es gibt recht wenige Steuerverschwendungsfälle in Rheinland-Pfalz, die damit mithalten können”, sagte Steuerzahlerbund-Geschäftsführer René Quante dem SWR. Laut Quante denke sich die Stadt Kaiserslautern “immer wieder neue Möglichkeiten aus, wie man auf indirekte Weise Steuergeld in die Vereinskasse schleusen” könne. Bewahrheitet sich dieser Vorwurf, droht dem Klub aus der Pfalz die Pleite und damit das Aus im Profi-Fußball.

Der Verein wies die Vorwürfe am Mittwoch entschieden zurück. “Es sind alles bekannte Zahlen, da haben wir nichts zu verheimlichen”, sagte Klubchef Stefan Kuntz der Bild-Zeitung: “Mich ärgert, dass der Herr vom Steuerzahlerbund ohne genaue Faktenlage und ohne Rücksprache mit dem Verein dem FCK so einen Imageschaden verursacht. Das halte ich für sehr bedenklich.”

Besonders pikant ist der nun geplante Rückkauf des Nachwuchszentrums. Die Stadt hatte den “Fröhnerhof” für sechs Millionen Euro gekauft, nun soll das Gelände für 2,6 Millionen Euro an den Verein zurückgehen. Die Lauterer betonen allerdings, dass es sich bei dem festgelegten Kaufpreis um den Verkehrswert des Grundstücks handle.