VON OLIVER GRISS

Jahrelang hat man ihn gesucht: Den offenen Konkurrenzkampf beim TSV 1860. Jetzt ist er endlich da - und macht selbst vor arrivierten Kräften keinen Halt: Ex-Kapitän Gui Vallori, Maxi Wittek, Daylon Claasen, Moritz Volz - und auch Daniel Adlung, zuletzt beim 1:1 gegen Club Nacional noch bester Löwe,  wurden vor dem 2:1-Sieg auf St. Pauli aus dem Kader gestrichen.  ”Adlung war schockiert”, berichtete Ricardo Moniz am Montag. Auch der Spanier Vallori sei enttäuscht gewesen, hatte laut Moniz an der Nichtnominierung kräftig zu knabbern. “Das ist ungewohnt für meine Spieler. Man muss dieses Luxus-Problem nur gut managen”, sagt der Trainer - und ergänzt: “Wie lange das gut geht, weiß ich nicht. Aber sie sind Profis, sie werden von uns bezahlt, sie müssen es akzeptieren.“

28 Spieler umfasst der Zweitliga-Kader des TSV 1860 - nur 11 können spielen, nur 18 schaffen den Sprung in den jeweiligen Spieltagskader. Keine leichte Aufgabe für Moniz diesen Mammutkader bei Laune zu halten. “Die Spieler müssen mich nicht mögen, wenn sie nicht spielen. Kein Problem”, sagte Moniz, “das zeigt nur, dass sie ambitioniert sind.” Und der holländische Trainer warnt vorab jeden Profi, der aus dem Team ausschert und auf einem Ego-Trip wandelt: “Wenn sich Spieler bei der Presse ausweinen, werde ich das killen. Wir brauchen mentale Härte.”

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