VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Wenn man sich die Löwen-Formation beim 1:2 in Nürnberg mal genauer anschaut, könnte man meinen, dass eine verstärkte U21 jetzt die Kastanien aus dem Feuer holen soll: Mit den Eigengewächsen Maxi Wittek (19), Fejsal Mulic (20), Julian Weigl (19), Marius Wolf (19), Korbinian Vollmann (21) sowie Martin Angha (20) und Torwart Stefan Ortega (22) standen gleich sieben Spieler auf dem Platz die 22 und jünger sind…

Das ist einerseits löblich, weil in Nürnberg die jüngste Zweitliga-Elf des TSV 1860 (23,0 Jahren im Schnitt) auf dem Platz rackerte, doch kann mit dieser Unerfahrenheit wirklich das Klassenziel erreicht werden? Markus von Ahlen dazu: “Die Erfahrung kann man nicht herbeizaubern. Dass so eine junge Mannschaft auch mal Rückschläge kassiert, ist normal. Man muss ihr Zeit geben.” Doch Zeit hat der TSV 1860 nicht. Platz 16 in der Zweiten Liga. Die Angst geht um.

Von Poschners zehn Sommer-Einkäufen sind nicht mehr viele übrig geblieben: Nur Ortega, Angha und Valdet Rama sowie Torjäger Rubin Okotie spielen regelmäßig. Und die anderen? Der Brasilianer Leonardo, zweifelsohne ein schwieriger Charakter, wurde durch die ständige Nichtberücksichtigung weggeekelt, Edu Bedia und Rodri fallen seit Monaten aus - und Gary Kagelmacher, Ilie Sanchez sowie Daylon Claasen kommen derzeit über die Rolle des Reservisten nicht hinaus.

Herr von Ahlen, spielt wirklich die beste Mannschaft bei 1860? “Es spielen die besten Spieler bei 1860. Ich entscheide immer aufgrund der Leistung”, versichert der Trainer. Doch dann stellt sich die Frage: Wo hat Gerhard Poschner bei seinen Sommer-Transfers hingeschaut? Für den Uru Kagelmacher (AS Monaco) war eigentlich die Rolle des Abwehrchefs eingeplant - für Sanchez die der Mittelfeld-Schaltzentrale. Der Sportchef am Dienstag: “Ich habe die Mannschaft nicht auf dem Reißbrett entworfen, sondern da waren alle Verantwortlichen beteiligt. Aber natürlich trage ich die Verantwortung.”

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