VON OLIVER GRISS

Es spricht für Gerhard Poschner, dass er nicht erst nach Ausreden sucht. „Wenn man die Vorrunde mit 15 Punkten abschließt, muss auch ich mich hinterfragen”, sagte der 1860-Geschäftsführer nach dem 2:3 gegen Karlsruhe und dem Festsitzen auf Platz 16 der Zweiten Liga: ”Die Vorrunde ist in fast allen Belangen nicht nach Wunsch verlaufen. Die Punkteausbeute ist mehr als schlecht. Es wäre eine Katastrophe, wenn wir auf einem Abstiegsplatz in die Winterpause gehen würden.“

Dass er am Samstag im Stadion den Frust der wütenden Löwen-Fans abbekommen hat, kann er durchaus verstehen: “Es ist nachvollziehbar und normal, dass die Fans vollkommen unzufrieden sind und ihrem Frust freien Lauf lassen. Da kann man sich keine Blumen und Pralinen wünschen. Für die Spieler ist es angenehmer, die Rufe richten sich gegen andere Personen.“

Was viele Fans nicht verstehen, ist Poschners Nibelungentreue zu Trainer Markus von Ahlen. Trotz dessen miserabler Ausbeute (nur drei Siege in elf Spielen) hält der Sportchef weiter an von Ahlen fest. Poschner begründet seine Entscheidung: “Ich bin immer mit dabei. Ich höre und sehe, was passiert, was er zu den Spielern sagt. Und ich habe nicht das Gefühl, dass die Mannschaft nicht zuhört. Deswegen wird er auch am Mittwoch gegen Lautern auf der Bank sitzen.”

Wie groß ist Ihr Vertrauen noch in Gerhard Poschner? Diskutieren Sie mit!