VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Normalerweise sind die Pressekonferenzen mit Markus von Ahlen (43) meistens ohne Gehalt - und so sah es auch am Sonntagvormittag lange Zeit aus, bis der Löwen-Trainer kurz vor Ende dann doch Erstaunliches von sich gab, dass sich der ein oder andere Reporter kurz schüttelte: “Ich hatte diese Woche sehr gute Gespräche mit Gerhard Poschner und dem Präsidenten. Wir haben uns sehr intensiv über die Vorbereitung auf die Restrunde ausgetauscht. Das waren gute und vertrauensvolle Gespräche.“

Spricht so einer, der in Gefahr ist, seinen Job beim TSV 1860 zu verlieren? Eher nicht. Die Bilanz des 43-Jährigen (nur drei Siege in elf Zweitliga-Spielen) vor dem Jahresfinale in Leipzig (Montag, 20.15 Uhr, dieblaue24-Liveticker) scheint die 1860-Bosse ebenso wenig abzuschrecken wie die Unerfahrenheit des Trainerteams. Zudem würde man mit einem erneuten Trainer-Wechsel neuerlich den Weg der Kontinuität verlassen. Das passt’s zu den Gedankenspielen, dass von Ahlen am Sonntag seiner Mannschaft noch einmal die Zweitliga-Reife zusprach: “Ich bin überzeugt, dass die Qualität reicht.” Für den Nichtabstieg.

Außerdem ist aus dem inneren Zirkel zu hören, dass die Entscheidung pro von Ahlen möglicherweise auch damit zusammen hängt, dass der Trainermarkt derzeit nicht die perfekten Alternativen hergibt. Zwar sind Namen wie Lothar Matthäus, Felix Magath, Armin Veh, Bruno Labbadia oder Thorsten Fink auf dem Markt, doch entweder sind diese nicht bezahlbar oder werden von den 1860-Führungskräften als nicht kompatibel bewertet.

Und so hofft von Ahlen, dass er die 1860-Bosse mit einem guten Ergebnis in Leipzig restlos überzeugen kann: “Das, was war, können wir nicht mehr verändern. Aber das, was vor uns liegt, wollen wir positiv angehen. Wir werden alles dransetzen, um mit einem guten Gefühl in die Pause zu gehen.“ Mit dieser Meinung dürfte von Ahlen allerdings ziemlich allein dastehen…

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